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Fertighaus oder Massivhaus – Vor- und Nachteile

Fertighaus oder Massivhaus?
09 Dec
Ein Massivhaus aus Beton, oder doch eher ein Fertighaus aus Holz? Was ist wohl die bessere Wahl? (Foto: Lizzy Tewordt / pixelio.de)

Fertighaus oder Massivhaus?

Ein Massivhaus aus Beton, oder doch eher ein Fertighaus aus Holz? Was ist wohl die bessere Wahl?
(Foto: Lizzy Tewordt / pixelio.de)

In vielen Köpfen sind noch immer Vorurteile über Fertighäuser verankert, zum Beispiel:

  • Ein Fertighaus besteht aus Pappe.
  • Bei jedem Sturm kann es weggeblasen werden.
  • Nur beim Massivhaus kann man sich verwirklichen.

Doch stimmen diese Meinungen heutzutage nicht mehr. Mit einem Fertighaus können selbst anspruchsvolle Kunden zufrieden gestellt und wie beim Massivhaus, auch extravagante Wünsche erfüllt werden.

Fakt ist, ein Fertighaus ist kostengünstiger, schneller bezugsfertig und lässt sich besser planen. Dennoch werden in Deutschland viel mehr Massivhäuser errichtet.

Das Fertighaus gewinnt immer mehr an Zuspruch

Bereits 2005 wurde eine Studie durch das Allensbach-Institut ausgeführt. Das Ergebnis besagte, dass sich jeder zweite Befragte ein Fertighaus durchaus vorstellen könnte. Noch mehr waren der Meinung, dass die Qualität von Materialien und Verarbeitung im Vergleich zu den 90er Jahren stetig verbessert wurde.

Der Unterschied von Massivhaus zu Fertighaus

Ein Massivhaus besteht aus Beton, Stein oder Holz. Es wird vor Ort gebaut und kann sowohl von einer einzelnen Firma, als auch von verschiedenen Fachfirmen errichtet werden. Normalerweise übernimmt ein Architekt die Planung des gesamten Gebäudes, natürlich unter Berücksichtigung der Wünsche des Bauherren. Während dem Bau können teils noch Anpassungen ausgeführt werden. Dadurch können aber auch unvorhergesehene Zusatzkosten auftreten. Stein auf Stein zu setzten bedarf Zeit und die Baufirma ist schlechten Witterungen ungeschützt ausgesetzt. Bei längeren Schlechtwetterphasen kann sich dadurch die Bauzeit verlängern.

Anders verhält es sich mit dem Fertighaus. Das Grundgerüst besteht in der Regel aus Holzelementen. Diese werden in großen Hallen vorgefertigt und müssen später nur nach dem Baukastenprinzip zusammengesetzt werden. Viele Unternehmen bieten Fertighäuser als standardisierte Version an. Es gibt dazu Musterhäuser, die besichtigt werden können und dem Bauherrn wird viel Arbeit abgenommen. Mittlerweile werden aber auch Häuser in Fertigbauweise gerne individuell gestaltet.

Oft wird eine Bodenplatte mit Hausanschlüssen vorausgesetzt. Ist diese vorhanden, variieren die Preise von 50.000€ für eine reine Hülle zum selber ausbauen, bis hin zu über 400.000€. Extrawünsche kosten, wie auch beim Massivhaus Aufpreis.

In Sachen Energieeffizienz ist jede Klasse erreichbar. Finanzierungshilfen von Seiten der KfW stellen also kein Problem dar.

Der größte Vorteil vom Fertighaus: Die Bauzeit. Länger als eine Woche dauert der Aufbau selten. Durch die fertigen Elemente muss nicht gewartet werden, bis Mauerwerk und Beton ausgetrocknet sind, bevor weitergebaut wird.

Durch die kurze Bauzeit ergeben sich auch finanzielle Vorteile: Miete und Baukosten sind nur eine begrenzte Zeit parallel zu stemmen.

Robustheit zahlt sich aus

Die dicken Wände vom Massivhaus sind in Sachen Wärmedämmung dem Fertighaus überlegen. Heizkosten fallen dadurch oft geringer aus und auch der Schall- und Brandschutz sind im Massivhaus höher.

Einem Wasserschaden, beispielsweise in der Küche oder dem Bad, verzeiht eine massive Betonwand schneller und sie kann auch einfacher ersetzt werden. Holzwände zu ersetzen ist da durchaus schwieriger.

Diese Punkte machen sich auch in der gesamten Lebensdauer der Häuser bemerkbar. In der Regel wird beim Massivhaus mit einer Nutzungsdauer von 100 Jahren gerechnet. Beim Fertighaus sind dies 60 – 90 Jahre.

Wer eine Kapitalanlage bauen möchte, oder plant das Haus später zu verkaufen, sollte eher zum Massivhaus greifen.

Zusammenfassung

Vorteile Massivhaus:

  • wertstabiler
  • bessere Wärmedämmung
  • längere Nutzungsdauer
  • flexibler während der Bauphase

Vorteile Fertighaus

  • kurze Bauphase
  • kostengünstiger
  • hergestellt aus nachwachsenden Rohstoffen
  • bessere Planbarkeit

Jeder sollte selbst entscheiden, welche Bauweise zu einem passt. Zweifelsohne haben beide Varianten Vor- und Nachteile und einen pauschalen Gewinner gibt es nicht. Falls Sie mehr über Fertighäuser erfahren möchten, besuchen Sie die Homepage Bundesverband Deutscher Fertigbau e.V., dort finden Sie viele nützliche Informationen.

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