Mit einer Dachbegrünung der Natur ein Stück näher sein.
(Foto: Dörthe Huth / pixelio.de)
Gerade aus den skandinavischen Ländern kennt man dieses Bild: Hübsche, kleine Häuser, welche perfekt in die Landschaft passen. Dabei haben die meisten eines gemeinsam und zwar eine Dachbegrünung. Traditionell haben die Menschen schon früh damit begonnen, sich Gras und Moos auf ihre Häuser zu pflanzen. Früher, als Behausungen noch aus Lehm und Torf bestanden, wurden Gras, Zweige und Moose als Bedachung genutzt. Solch eine Art der Hausisolation bringt ganz natürliche Vorteile mit sich: Kühlung im Sommer und Wärme im Winter. Dies sind aber nicht die einzigen Vorzüge einer Dachbegrünung.
Vorteile einer Dachbegrünung
- Nicht unbedingt ein Vorteil, eher eine Geschmacksache ist die Optik. Für viele ist ein Haus mit einer Dachbegrünung sehr schön anzusehen.
- Man tut der Umwelt etwas Gutes: Mehr Grünflächen bedeuten mehr Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Das ist gerade in den Städten sehr wichtig.
- Die Sonnenenergie wird von der Dachbegrünung absorbiert und fast nicht an die Umgebung abgegeben. Dadurch heizt sich das Gebäude im Sommer nicht so stark auf.
- Im Winter isoliert die Begrünung dagegen und lässt nicht so viel Wärme von Innen entweichen.
- Die Dachbegrünung bildet einen Witterungsschutz für das Dach. Niederschläge und andere Wettereinflüsse werden abgefangen und somit verschleißt die Dachkonstruktion viel langsamer.
- Oftmals wird die Dachbegrünung finanziell gefördert, da die Luftqualität der Umgebung durch die Grünfläche verbessert wird. Je nach Kommune kann eine solche Förderung anders ausfallen, zum Beispiel durch:
- Geringere Abwassergebühren, da das Dach einen Teil des Regenwassers selbst aufbraucht und es damit nicht in die örtlichen Abwasserleitungen geleitet wird.
Nachteile einer Dachbegrünung
Neben diesen Vorteilen existieren auch Nachteile, die aber nicht unbedingt gegen eine Dachbegrünung sprechen.
- Die Statik muss genauestens berechnet werden. Ein begrüntes Dach kann sehr viel Feuchtigkeit aufnehmen und damit sein Gewicht erheblich erhöhen. Dazu kommt im Winter noch das Gewicht einer möglichen Schneedecke.
- Die Pflege kann anstrengend, teuer und auch gefährlich werden. Damit das Dach nicht ungehindert und unkontrolliert wächst, muss es gepflegt und regelmäßig gestutzt werden. Auf Carports, Garagen oder anderen kleineren Gebäuden kann das im Normalfall ein Laie durchführen. Bei größeren Immobilien, wie einem Wohnhaus mit Schrägdach rät es sich, wegen der großen Absturzgefahr, zumindest ab und an einen Experten zu Rate zu ziehen. Dies verursacht dann Kosten, die regelmäßig eingeplant werden müssen.
Fakten
- Eine Dachbegrünung bietet sich vor allem bei Neubauten an, bei denen die Statik von Anfang an auf die höhere Belastung ausgelegt werden kann.
- Flachdächer lassen sich besser nutzen, da hier auch die Pflege deutlich leichter ist, als bei Spitzdächern.
- Es können, je nach Höhe der Erdsubstratschicht verschiedenste Pflanzen eingebracht werden.
- Ab einer möglichen Belastung von etwa 860 kg/m2 und einer Erdhöhe von mindestens 1m, können kleinere Bäume bis zu 10m Wuchshöhe gepflanzt werden.
- Wildwiesen und Sträucher können dagegen bereits ab 20cm Erde und 240 kg/m2 gedeihen.
- Lässt die Statik es zu, so können auf einem Flachdach auch Wege und Sitzgelegenheiten realisierbar sein.
- Je nach Bauvorhaben kann eine Genehmigung von Nöten sein. Dazu sollte unbedingt vor dem Bau beim örtlichen Bau-, Garten- oder Grünflächenamt nachgefragt werden.
- Förderungen seitens der Kommune können regional stark variieren. Auch dies sollte im zuständigen Amt unbedingt erfragt werden.
Wenn Sie sich nun für eine Dachbegrünung interessieren und der Umwelt wieder einen Teil zurückgeben wollen, dann sprechen Sie dies am besten bei einer Beratung für eine Baufinanzierung mit an. Das KfW-Förderprogramm „Energieeffizient Sanieren“ könnte genau das Richtige für Sie sein, da mit diesem eine Dachbegrünung im Rahmen der Dachdämmung gefördert wird.
