Wenige machen sich darüber in Voraus Gedanken. Man schließt eine Baufinanzierung ab und denk nicht daran, was nach der Erstfinanzierung kommt. Eine günstige Anschlussfinanzierung ist danach aber essentiell, da die meisten Erstverträge keine Volltilgerdarlehen sondern Annuitätendarlehen sind, deren sogenannte Restschuld nach Ablauf des Erstvertrages mit einem weiteren Baufinanzierungsdarlehen bedient werden muss. Grundsätzlich sollte man sich beim Erstvertrag immer auch Gedanken über die Restschuld und deren Tilgung nach Ablauf und Zweitfinanzierung machen. Was Sie beachten müssen, um sich eine günstige Anschlussfinanzierung zu sichern, erklärt Ihnen Zinsvergleich.
Prolongation oder Umschuldung?
Die einfachste, wahrscheinlich aber nicht die günstigste Anschlussfinanzierung ist die Prolongation. Bei dieser schließen Sie einen neuen Vertrag mit der Bank, bei der Sie bereits die Erstfinanzierung erhalten haben. Diese Variante ist gänzlich einfach, da die Bank natürlich ein Interesse daran hat, Sie als Kunden nicht zu verlieren. Aus diesem Grund bekommen Sie etwa 3 Monate vor Ablauf ihrer Erstfinanzierung ein Schreiben mit einem neuen Angebot, welches individuell für Sie erstellt wurde. Dieses ist dann an die aktuelle Zinslage angepasst.
Wichtig: Bevor Sie diesen Vertrag abschließen, sollten Sie dringend die Konditionen überprüfen. Es ist recht einfach, im Internet auf den gängigen Zinsvergleichsplattformen nachzuschauen, welche Konditionen derzeit realistisch sind. Das Angebot Ihrer Bank sollte dann auch in etwa dem entsprechen, zumal sie schon im Vergleich zu den anderen Anbietern die Rahmenbedingungen um Ihre Immobilie und finanzielle Lage kennt. Wichtig: Seriöse Direktfinanzierer wie die ACCEDO AG verlangen für die Erstellung des Angebots für Ihre Anschlussfinanzierung kein Honorar.
Die zweite Möglichkeit ist eine Umschuldung, also dem Wechsel zu einer anderen Kreditanstalt, um sich eine günstige Anschlussfinanzierung zu sichern. Nicht selten kommt es nämlich vor, dass das Prolongationsangebot Ihrer Bank überteuert ist. Es wird darauf spekuliert, dass der Kunde, also Sie, sich nicht richtig informiert und man damit einen höheren Gewinn erzielen kann. Nehmen Sie das nicht hin. Vergleichen Sie mit anderen Kreditgebern und wenn das Angebot Ihrer Bank mindestens 0,2% teurer ist, als die Möglichkeiten bei anderen Finanzierern, lohnt sich die Umschuldung.
Der richtige Weg für eine günstige Anschlussfinanzierung
Ist der Entschluss gefasst, sich um eine andere Finanzierung zu kümmern, sollten Sie sich an eine Art Vorgehensweise halten, damit Sie nichts Wichtiges vergessen. Dazu finden Sie nun eine kleine Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Schritt 1 für eine günstige Anschlussfinanzierung: Eigeninitiative
Das Angebot Ihrer Hausbank kommt in der Regel 3 Monate vor Ablauf Ihrer Erstfinanzierung. Der Abschluss einer neuen Anschlussfinanzierung kann aber auch länger dauern. Darum ist Eigeninitiative gefragt. Vergleichen Sie schon mindestens ein halbes Jahr vorher die Angebote der verschiedenen Anbieter, um einen guten Überblick über den Zinsmarkt zu bekommen.
Schritt 2 für eine günstige Anschlussfinanzierung: Kostenvergleich
Eine Umschuldung kostet zusätzliches Geld. Darunter zählen zum Beispiel die Abtretungserklärung der Grundschuld und die Eintragungsgebühren ins Grundbuch (siehe: Definition Anschlussfinanzierung). Um die genaue Höhe dieser Gebühren zu erfahren, ist ein Termin mit einem Finanzberater anzuraten. Rechnen Sie diese dann zu den Angeboten der Kreditanbieter dazu, wissen Sie, wie teuer die Finanzierung dann wirklich wird.
Schritt 3 für eine günstige Anschlussfinanzierung: Vertragsbedingungen prüfen
Nur weil ein Anbieter mit einer preiswerten Anschlussfinanzierung wirbt, heißt dass noch nicht, dass die Randbedingungen auch passend sind. Vieles ist zu beachten, das Zauberwort hier heißt Flexibilität.
- Was kostet die Anpassung der Tilgungsraten?
- Sind Sondertilgungen möglich und wenn ja, zu welchem Preis?
Besprechen Sie solche Bedingungen im Vorfeld, denn sollten Sie einmal einen finanziellen Engpass, oder im Gegensatz dazu plötzlich finanziell besser dastehen, ist eine flexible Vertragsanpassung Gold wert.
Schritt 4 für eine günstige Anschlussfinanzierung: Vertragsauflösung der laufenden Baufinanzierung
Dieser Punkt ist nur dann interessant für Sie, wenn Ihre Erstfinanzierung eigentlich noch länger läuft. Gesetzlich können Sie nach 10 Jahren Laufzeit den Vertrag 6 Monate vor Ablauf bei der finanzierenden Bank kündigen. Fragen Sie direkt bei Ihrer Bank nach und sprechen Sie den Punkt: Vorfälligkeitsentschädigung an. So erfahren Sie, ob und zu welchen Konditionen Sie kündigen können. Aktuell macht eine Kündigung des Vertrages vor Ablauf der 10 jahres Frist keinen Sinn, da die Vorfälligkeitsentschädigung extrem teuer ist.
Schritt 5 für eine günstige Anschlussfinanzierung: Forward-Darlehen sichern
Läuft Ihre Erstfinanzierung nicht mehr allzu lange, können Sie sich mit einem Forward-Darlehen eine günstige Anschlussfinanzierung mit den momentanen Zinssatz sichern. Das macht gerade derzeit Sinn, da die Zinsen in der Baufinanzierung wieder auf einem steigenden Kurs sind. Wie ein Forward-Darlehen funktioniert, können Sie einem eigenen Artikel entnehmen. Den Link dazu finden Sie am Ende dieser Seite.
Schritt 6 für eine günstige Anschlussfinanzierung: Volltilgerdarlehen ins Auge fassen
In der Regel, wenn Sie bei der Erstfinanzierung alles richtig gemacht haben, ist die Restschuld Ihres Darlehens überschaubar. Wenn Sie es sich finanziell erlauben können, können Sie nun ein Volltilgerdarlehen ins Auge fassen. Dabei bekommen Sie bessere Zinssätze, da die Bank die Sicherheit hat, dass nach diesem Vertrag keine Schulden mehr vorhanden sind. Das macht aber auch nur dann Sinn, wenn es die allgemeine Zinslage zulässt.
Schritt 7 für eine günstige Anschlussfinanzierung: Förderprogramme nutzen
Die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) hat viele Förderprogramme in ihrem Sortiment, von denen die meisten Kreditnehmer gar nicht wissen. Teilweise liegt das daran, dass die Namen dieser Programme ungünstig gewählt sind. So heißt eines beispielsweise „Altersgerecht Umbauen“, umfasst aber auch (Um-)Baumaßnahmen, die auch jüngere Kreditnehmer in Anspruch nehmen können.
Auch die einzelnen Bundesländer und Kommunen und sogar die Kirchen bieten teilweise spezielle Förderungen an.
Unser Tipp: Setzen Sie sich mit einem bankenunabhängigen Kreditvermittler zusammen und beschreiben Sie diesem genau Ihre Pläne. Dieser kann dann prüfen, ob ein KfW-Förderprogramm für Sie in Frage kommt und damit Ihre Kreditschulden entlasten kann. Auch die Förderprogramme der Region stehen den meisten Kreditvermittlern zur Verfügung.
Wenn Sie sich an unsere Tipps halten, können Sie sich relativ einfach Ihre günstige Anschlussfinanzierung sichern. Eine kostenlose Beratung mit einem Kreditvermittler ist übrigens immer ein guter Anfang, da Sie hier alle Ihre Fragen professionell beantwortet bekommen.