Baufinanzierung

Wohneigentum günstig wie nie. Wirklich?

03 Mar
Wohneigentum ist in Deutschland günstig wie nie. Besser kaufen als mieten – wenn die Voraussetzungen stimmen. (Foto: Thorben Wengertpixelio.de)

Wohneigentum ist in Deutschland günstig wie nie. Besser kaufen als mieten – wenn die Voraussetzungen stimmen

Wohneigentum ist in Deutschland günstig wie nie. Besser kaufen als mieten – wenn die Voraussetzungen stimmen (Foto: Thorben-Wengert / pixelio.de)

Der Immobilienverband der Immobilienbranche, der IVD, hat eine Studie veröffentlicht, die zum Schluss kommt, dass der Kauf von Wohneigentum sich derzeit so günstig wie nie darstellt (hier gehts zur Studie: Erschwinglichkeit von Wohneigentum höher als jemals zuvor). Aber stimmt das wirklich? Natürlich haben Immobilienberater und Makler ein gesteigertes Interesse daran, Häuser und Wohnungen zu verkaufen. Da kann es ja nicht schaden, eine positive Meldung im Meer der Negativschlagzeilen, die da lauten: ”Hauskauf teuer wie nie oder Preise in den Städten explodieren”, zu platzieren. Deswegen haben wir uns diese Studie mit kritischen Augen angesehen und sind zum Schluss gekommen: In dieser IVD-Studie steckt dann doch viel Wahrheit. Grundlage dieser Aussage ist der sogenannte IVD-Erschwinglichkeitsindex, dem folgende Annahmen zugrunde liegen:

Zudem flossen folgende Faktoren ebenfalls mit ein: verfügbares Nettohaushaltseinkommen laut MB Research, Presispiegeldaten des IVD, Zeitreihen zu Wohnungskreditzinsen, um daraus den Erwschwinglichkeitsindex zu erstellen.

Erschwinglichkeit von Wohneigentum auf historischem Höchststand

Michael Schick vom IVD: ”Trotz moderat steigender Preise sind Immobilien erschwinglicher als jemals zuvor”. Man verweist darauf, dass nicht die absoluten Preise für den Kauf von Wohneigentum die entscheidende Rolle spielen, sondern ebenso die Baugeldzinsen, die Kaufkraft sowie das verfügbare Haushaltseinkommen. Nimmt man diese Sichtweise zur Grundlage der Betrachtung, dann ist die Einschätzung des IVD richtig: Die Immobilienfinanzierung für Wohneigentum ist so günstig wie nie. Abhängig vom Eigenanteil an der Finanzierung sind die Hauskredite bereits um 2 Prozent zu bekommen (vor 20 Jahren lagen die Zinsen jenseits der 10 Prozent). Auch ist die Kaufkraft aufgrund steigender Reallöhne und absoluter Miniinflation umfassend gestiegen. Gerade jungen Haushalten, die aus Doppelverdienern bestehen, geht es finanziell so gut wie lange nicht.

Erschwingliches Wohneigentum – auf die Lage kommt es an

Wer heute in München Wohneigentum sucht, wird trotz der insgesamt positiven IVD-Studie tief in die Tasche greifen müssen. Anders im Osten Berlins, hier ist Wohneigentum bereits für 18 Prozent des Einkommens zur Finanzierung zu haben. Auch die Städte Dresden, Leipzig und Hannover sind besonders erschwinglich. Der IVD nennt auch eine Zahl: In Leipzig, Dresden und Hannover werden 620 Euro im Monat (unter der oben aufgeführten Voraussetzung der Finanzierung) zur Finanzierung von Wohneigentum benötigt. Überraschend: Auch Hamburg wird in der Studie als besonders erschwinglich eingestuft. Das liegt insbesondere daran, dass die Haushaltsnettoeinkommen in dieser Stadt besonders hoch sind. Je weiter man sich von diesen hier angeführten Metropolen entfernt, umso erschwinglicher wird Wohneigentum für Sie. Folgt man der IVD-Studie, dann ist derzeit tatsächlich der beste Zeitpunkt, Wohneigentum zu kaufen.

Wer jetzt Wohneigentum kaufen will, sollte trotzdem auf Nummer Sicher gehen

Trotz aller Euphorie, die durch die historisch niedrigen Zinsen und aufgrund fehlender Anlagealternativen entsteht, sollten Kaufinteressenten einen kühlen Kopf behalten und gut rechnen. Abgesehen von der Tatsache, dass man eine möglichst hohe Tilgung und eine lange Laufzeit bei Abschluss einer Baufinanzierung anstreben sollte und auch die Nebenkosten des Kaufs von Wohneigentum (Steuer, Grundbuch, Notar etc.) im Blick haben sollte, ist ein Eigenkapitalanteil von mindestes 25 Prozent für die Finanzierung anzustreben. Unter gewissen Umständen kann eine Finanzierung mit sehr geringem Eigenkapital auch sicher sein. Da sollte man aber unbedingt die Beratung und die Angebotserstellung von erfahrenen Baufinanzierungsexperten suchen, die zudem noch bankenunabhängig agieren.

Grundsätzlich sollten Sie aber immer vermeiden, an Ihre persönliche finanzielle Schmerzgrenze zu gehen und sich in Ihrer monatlichen Haushaltsplanung immer genügend Spielraum bewahren, um Ihren aktuellen Lebensstandard nicht massiv einschränken zu müssen. Zudem bringt einem eine langfristige Baufinanzierung (20 oder mehr Jahre) maximale Sicherheit; andererseits ist es aber immer auch eine Frage, ob Sie solange im Voraus ihre berufliche und familiäre Perspektive in einem Baufinanzierungs-Vertrag festschreiben wollen. Schließen Sie kürzer ab, wird es auf die Laufzeit noch günstiger – aber was ist, wenn z. B. in 10 Jahren, nach Ablauf dieser Erstfinanzierung, der Baufinanzierungszins sich wieder merklich nach oben orientiert hat und Sie genau dann eine Anschlussfinanzierung benötigen? Das sind Themen, die Sie mit einem Baufinanzierungsexperten der ACCEDO AG kostenfrei und unverbindlich besprechen sollten.

Derzeit wird, statistisch gesehen, der Hauskauf überall in Deutschland tatsächlich billiger. Es müssen ja nicht immer die absoluten Toplagen in Ballungszentren sein. Wenn Sie in den Genuss der historisch günstigen Rahmenbedingungen kommen wollen, sollten Sie sich jetzt informieren.

Weitere Zinsvergleich Artikel zum Thema: