Günstige Baufinanzierung forciert den Bauboom (Foto: RainerSturm / pixelio.de)
Die Zahlen für das Jahr 2013 sprechen eine deutliche Sprache: 13 Prozent mehr Häuser als 2012 wurden gebaut, sogar 22 Prozent mehr Wohnungen wurden geschaffen. Aktuell hält der Bauboom auch 2014 an und man kann mit weiteren Rekordzahlen rechnen. Dieser Bauboom hat viele Faktoren: Einerseits ist Wohnraum in den Ballungszentren bitter nötig, andererseits findet man derzeit keine wirklich attraktiven langfristigen Anlageformen. Zudem ist derzeit viel freies Geld im Umlauf und die Baugeld-Zinsen sind günstig wie nie.
Ist der Bauboom ansteckend?
Natürlich steckt dieser Bauboom auch den privaten Interessenten an: Jetzt eine Eigentumswohnung zur Eigennutzung oder als Geldanlage kaufen, endlich den Traum vom eigenen Haus auf dem Land realisieren oder für die eigene Altersvorsorge in Betongold investieren.
Trotzdem sollte man sich den deutschen Bauboom näher betrachten, um nicht blind auf überteuerte Angebote hereinzufallen. Fakt ist, dass gleichzeitig zum Bauboom auch die Kauf- und Errichtungskosten massiv gestiegen sind. Wer heute in München, Hamburg, Düsseldorf oder Berlin eine Eigentumswohnung kaufen möchte, sollte schon sehr genau rechnen. Denn trotz günstigster Baufinanzierung werden diese Vorteile durch extreme Quadratmeterpreise aufgefressen und es ist sicher zu überlegen, ob man diese Eigentumswohnungen in Jahren überhaupt noch mit einer guten Rendite wieder verkaufen kann.
Bauboom nur in den Ballungszentren
Andererseits beschränkt sich bei näherer Betrachtung dieser Bauboom auf die Ballungszentren und deren Speckgürtel. Auf dem Land ist von einem Bauboom nämlich nichts zu spüren – im Gegenteil: die Landflucht hält an, Häuser werden zu günstigsten Konditionen angeboten und Neubau kommt so gut wie nicht vor. Deswegen ist es in Regionen wie Brandenburg, Magdeburg, Schlesweig Holstein, Niedersachsen oder Ostbayern ratsam, genau zu überlegen, aus welchen Gründen man hier Eigentum schaffen oder kaufen möchte – denn Renditeaussichten werden hier in nächster Zeit nicht zu finden sein.
Das zeigen auch die Statistiken des Bauboom für 2013: Fertiggestellt worden seien im vergangenen Jahr etwa 230.000 Wohnungen, sagte der Bauindustrieverband. Auch 2014 rechne er mit bis zu 260.000 neuen Wohnungen. Der kräftige Zuwachs sei auch nötig. Im Krisenjahr 2009 waren in Deutschland so wenige Wohnungen fertiggestellt worden wie noch nie seit der Wiedervereinigung, erst seit 2010 lägen die Zahlen wieder „auf vernünftigem Niveau. Für 2014 wird mit einem Wachstum von 5 Prozent gerechnet. Aber dieser Bauboom beschränkt sich eben auf die Ballungszentren.
Renditeaussichten in Ballungszentren
Wer heute in einen Neubau oder eine Eigentumswohnung sollte sich im Vorfeld klar werden, warum man dies wirklich will. Wer aus reinem Renditestreben in Betongold investiert, für den wird die Luft inzwischen recht dünn. Man muss in den Ballungszentren inzwischen schon Glück haben, um Immobilien zu finden, die eine Renditeaussicht von 3 Prozent auf einen Zeitraum von 10 und mehr Jahren bietet. Und auch diese Aussicht ist spekulativ. Wer hingegen weniger auf die Rendite sondern auf die Lebensqualität schielt, für den kann ein Wohnraum-Erwerb in den Ballungszentren durchaus Sinn machen. Wer ihn dann lange eigennutzen kann, ihn möglicherweise später an die Kinder weitergeben möchte, der sollte die günstigsten Bauzinsen ausnutzen und schnell handeln.
Kaufen oder Bauen auf dem Land?
Auch auf dem Land macht Immobilienerwerb aus oben genannten Gründen weiterhin Sinn. Nur hier stellt sich die Frage, ob es unbedingt ein Neubau sein muss. Oftmals findet man echte Perlen im Bestand, die man für günstigstes Geld erwerben und nach seinen Vorstellungen umbauen kann. Aber auch hier gilt es, sich ein klares Bild von den Zukunftsperspektiven zu machen: Renditeerwartung gleich Null, Infrastruktur-Angebote (Shopping, Kultur, ärztliche Versorgung etc.) nur mit dem Auto erreichbar – dafür viel freier Raum, frische Luft und große Grundstücke. Für eine langfristige Eigennutzung kann das durchaus Sinn machen, wenn man sich nach diesem Idyll und der damit verbundenen Rihe sehnt.
Sind Klein- und mittelgroße Städte interessant?
In Mittelstädten mit besserer Zukunftsperspektive ist ein klarer Blick ebenso anzuraten: Während die Preise z. B. in Regensburg explodieren, kann man in Hannover, Leipzig oder Paderborn Angebote mit vernünftigen Preis-Leistungsverhältnis finden, da hier der Bauboom bzw. Immobilienhype nicht in dem Maße stattfindet. Auch finden sich hier noch Baugründe – zumeist am Stadtrand – auf denen man sich den Traum vom eigenen Neubau noch leisten kann.
Fragen Sie Ihren Baufinanzierungsberater
Bevor Sie sich auf die Immobilien- oder Grundstückssuche machen, ist es anzuraten, mit einem Baufinanzierungsprofi zu reden. Der kann Ihnen sehr detailliert sagen, was Sie sich leisten können bzw. wie viel Geld Ihnen für den Immobilientraum zur Verfügung steht, ohne sich in ein unüberschaubares Risiko zu stürzen. Eine sehr interessante Broschüre, die Ihnen viele Fragen bereits im Vorfeld beantworten kann, finden Sie auf dem Neukundenportal der ACCEDO AG, denn auch mitten im Bauboom macht es Sinn, sich die eigenen vier Wände zu leisten.
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