Baufinanzierung

Junge Baufinanzierer und höhere Finanzierungssummen

Junge Baufinanzierer nehemn höhere Kredite auf und tilgen schneller.
29 Sep
Junge Baufinanzierer: 75 Prozent kaufen Immobilien aus dem Bestand. (Foto: pexels.com)

Jahrzehntelang hat man die Ausbildung gemacht, eine Partnerschaft gegründet und ein finanzielles Polster erspart, bevor man sich an die Finanzierung einer Immobilie oder den Bau eines Einfamilienhauses wagte. So ist es zu erklären, dass in den 2000er Jahren das durchschnittliche Alter beim Abchluss eines Baufinanzierungsvertrags bei ca. 48 Jahren lag. Die Zeiten haben sich inzwischen geändert. Das Eintrittsalter in eine Baufinanzuierung ist sich sehr geändert. Heute beginnen viele bereits in jungen Jahren, Wohneigentum zu finanzieren. Die Gründe dafür sind vielfältig: Erbe, höhere Anschaffungskosten und längere Fiinanzierungszeiträume aufgrund des Niedrigzinses und das gesteigerte Interesse, monatliche Mietzahlungen lieber in den eigenen Vermögensaufbau zu investieren sind nur einige davon. Tatsache ist, dass junge Baufinanzierer inzwischen die Mehrzahl der Kreditkunden darstellen.

Junge Baufinanzierer: Früher in die selbstgenutzte Immobilie

Aus unserer Sicht sind es insbesondere drei Gründe, die diese Verjüngung beschleunigt haben. Zum einen ist es die Einführung der Wohnimmobilien-Kreditrichtlinie. Die besagt, dass Baufinanzierungen beim Eintritt ins Rentenalter komplett getilgt sein müssen. Banken sind an diese Richtlinie gebunden und vergeben deswegen viel seltener Baukredite an ältere Antragssteller. Ausnahmen wie Beamte oder Top-Verdiener, die mit einer höheren Rente auch im Rentenalter einen Kredit abbezahlen können, spielen dabei statistisch eine untergeordnete Rolle.

Dass immer mehr junge Baufinanzierer Eigentum erwerben, liegt aber auch an der Tatsache, dass in Deutschland der Wohlstand gewachsen ist. So werden viele junge Immobilienkäufer dank der finanziellen Unterstützung durch die Familie in die Lage versetzt, früher Eigentum kaufen zu können. Denn es ist immer noch eine Frage der Eigenmittel, wie günstig die Baufinanzierung am Ende ist. Denn je höher der Eigenanteil, umso günstiger der Zinssatz. Mit einem Eigenanteil von 30 Prozent an der Gesamtfinanzierung erhält man aktuell auch bei längerfristigen Finanzierungsverträgen Zinssätze um oder unter 1 Prozent. Grundsätzlich ist es aktuell schwierig, ohne oder nur mit geringem Eigenkapitalanteil finanzieren zu können.

Dritter Grund sind die ständig steigenden Mietkosten insbesondere in den urbanen Zentren. Da die Mieten insbesondere bei Neuvermietungen immer weiter steigen, kann man für diese monatlichen Aufwendungen tatsächlich Eigentum langfristig erwerben. Denn wer aktuell um 1.000 Euro Miete zahlt, kann mit diesen 1.000 Euro bereits einen zinsgünstigen Kredit seriös bedienen und so Wohneigentum finanzieren – und Vermögen langfristig aufbauen.

Junge Baufinanzierer nehmen höhere Kredite auf

Dass signifikant höhere Kreditsummen im Durchschnitt als vor 10 Jahren aufgenommen werden, liegt nicht unbedingt am Alter. Vielmehr haben sich die Kaufsummen in den letzten 10 Jahren ebenfalls erhöht. Zudem haben sich aber auch die Einkommensverhältnisse vieler Deutscher in jüngerem Alter verbessert, was wiederum mit der sehr gesunden Wirtschaftslage des Landes zusammenhängt.

Nicht zu unterschätzen ist bei dieser Entwicklung auch Faktor „altes Geld”,. Darunter verstehen Finanzexperten das in den letzten Jahrzehnten solide steigende Vermögen der Nachkriegsgeneration der 1940er uund 1950er Jahre. Diese Generation hat nicht nur ständig wachsenden Wohlstand erwirtschaftet, sondern durchaus finanziell davon profitiert. Dieses „alte Geld” wird nun den jüngeren Generationen für die solide Finanzierung von Wohneigentum zur Verfügung gestellt. Mit einem durchaus wichtigen Vorteil: je mehr Eigenkapital in die Baufinanzieruung eingebracht wird, umso günstiger fallen die Zinssätze aus. Es ist heute nicht unrealistisch, auch langfristigere Finanzierungen zwischen 0,50 bis 0,75 Prozent zu erhalten.

2019 zahlten Kreditnehmer durchschnittlich nahezu 400.000 Euro für den Kauf oder den Neubau einer Immobilie. 2007 betrug dieser Wert die Hälfte –… also ca. 200.000 Euro. Dabei unterscheiden sich aber die Höhe der Kredite für Eigentumswohnungen, Bestandsimmobilien und Neubau. Während für den Kauf von Eigentumswohnungen durchschnittlich ca. 280.000 Euro aufgenommen wurden, liegt der statistische Wert für den Kauf von Häusern aus dem Bestand ca. 10 Prozent darunter. Am kräftigsten wurde demnach in den Neubau investiert. 25 Prozent entschieden sich für diese Variante. Die überwiegende Mehrheit kauft demnach Eigentum aus dem Bestand.

Junge Baufinanzierer nutzen das aktuell sehr günstige Zinsumfeld

2007 zahlt man über 5 Prozent Zinsen für eine 10 jährige Zinsbindung. Heute zahlt man für 20 jährige Laufzeiten nur knapp über 1 Prozent (bei eintsprechendem Eigenanteil). Deswegen ist der Immobilienkauf oder Neubau trotz der Kostensteigerung auf dem Immobilienmarkt nach wie vor interessant. In diesem Zusammenhang ist aber auch ein vermehrter Zuzug von jungen Familien in Klein- und Mittelstädten festzustellen, während die urbanen Zentren zunehmend junge Familien verlieren. Einerseits, da man sich das Leben in derGroßstadt nur noch schwer leisten kann, zudem die neue Home-Office-Kultur unabhängiger vom Arbeitsplatz macht und man zudem mit der Familie in einem gesunden Umfeld leben möchte – ohne dabei aber auf infrastrukturelle Selbstverständlichkeiten verzichten zu wollen (Kitas, Schulen,Einkaufsmöglichkeiten, öffentliche Verkehrsmittel etc.).

Auch ein wichtiger  Nebeneffekt von Niedrigzinsen: diese gut genutzt führt dazu, dass Baufinanzierer im Durchschnitt schneller schuldenfrei sind. Denn auch der Tilgungssatz hat sich in den letzten 10 Jahren erhöht. Waren 2007 nur 1 bis 2 Prozent Tilgung, die der „normale” Bufinanzierungsvertrag auswies, so wendet man aktuell um die 4 Prozent für die Anfangstilgung aus. Diese höheren Tilgungssätze, die zwar das monatliche Budget mehr berlasten, führen aber letztendlich dazu, dass man durch die schnellere Schuldenfreiheit unter dem Strich viel Geld sparen kann. Ein Einsparpotenzial von 5-stelligen Summen ist dabei keine Seltenheit.

Basierend auf den aktuellen Zahlen zur Baufinanzierung kann man zusammenfassend sagen: Baufinanzierer werden jünger, nehmen höhere Kreditsummen bei gleichzeitig höherer Eigenbeteiligung auf – und tilgen höher und damit schneller. Das führt dazu, dass sich die monatlichen Zins- und Tilgungszahlungen an die Banken in den letzten 10 Jahren trotz Niedrigzinsumfeld nicht verringert haben. Heute wie vor ca. 10 Jahren werden ca. 30 Prozent des Monatsnetto-Einkommens pro Haushalt in die Baukredit-Finanzierung gesteckt.Aber anders als vor 120 Jahren werden die Kredite in der Regel schneller zurückgezahlt.

Junge Baufinanzierer suchen die Beratung

Auch dieser Trend ist neu: viele junge Baufinanzierer setzen nicht mehr unbedingt auf die Hausbank. Diese Generation nutzt vermehrt das Internet, um sich zu informieren und um zu vergleichen. Deswegen verzeichnen Online-Baufinanzierungsvermittler wie die ACCEDO AG einen signifikanten Zulauf junger Interessenten. Eins hat sich aber nicht verändert: wie die Elterngeneration sucht man auch heute die persönliche Beratung. Deswegen ist die moderne Online-Baufinanzierung auch darauf bedacht, der jungen Zielgruppe persönliche Beratung und umfassende Begleitung von der Anfrage bis zum Kreditabschluss bieten zu können. Wenn dieser Vorteil zudem noch mit der Möglichkeit verbunden ist, das beste Finanziierungsangebote von über 400 Banken anbieten zu können – und nicht nur auf das enge Portfolio der Hausbank angewiesen ist, erklärt es sich noch besser, warum junge Baufinanzierer die Auswahl der Online-Baufinanzierungsvermittler suchen.

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