Anfang 2020 wurden KfW-Förderprogramme für Sanierung und altersgerechte Umbauten erhöht. Dadurch werden Kredite, die im Zusammenhang mit energetischer oder altersgerechter Sanierung stehen, nochmals lukrativer. Zumal die Modernisierung des eigenes Hauses aktuell besonders gut geeignet ist, Vermögen aufzubauen und sich fürs Alter abzusichern.
Im Folgenden informieren wir über Eckpunkte der neuen Programme, die, wie auch schon in dseer Vergangenheit, nicht direkt sondern mittels einer Bank abgerufen werden können. Wir empfehlen, sich aber vorher eingehend von bankenunabhängigen Baufinanzierungsvermittlern beraten zu lassen. Denn ob sich diese KfW-Förderprogramme für Sie rechnen, entscheiden Umfang der Sanierung sowie die angestrebte Energieeffizienzklasse, die von der KfW vorgegeben sind.
KfW-Zuschüsse für energetische Maßnahmen und effiziente Gebäude steigen deutlich
Die KfW-Förderprogramme für Sanierung eines Wohngebäudes zu einem „KfW Effizienzhaus 55“ gewähren einen Tilgungszuschuss von 40 Prozent. Und das für einen maximale Kreditbetrag von 120.000 Euro. Ihre Ersparnis: bis zu 48.000 Euro des Sanierung-Kredites müssen Sie nicht zurückzahlen.
Können Sie mit den Sanierungsmaßnahmen den Standard Effizienzhaus 55 nicht erfüllen und fallen in eine geringere Effizienzklasse, so sinkt auch der Tilgungszuschuss. Letztendlich ein Rechenexempel: weniger Investieren für eine geringere Effizienzklasse und deswegen in den Genuss eines niedrigeren Tilgungszuschusses zu kommen, kann für Sie trotzdem lukrativ sein; weil Sie am Ende insgesamt weniger Geld für die Modernisierung in die Hand nehmen und Schuldenfreiheit schneller erreicht ist.
Die KfW unterstützt die Umstellung auf erneuerbare Energien
Ziel dieses KfW-Sanierung-Programms ist es, das Gebäude nach der Sanierung möglichst deutlich unter den Anforderungen der Energieeinspar-Verordnung beziehungsweise des Gebäude-Energiegesetzes liegen. Dabei werden sowohl Dämmung wie auch die Umrüstung auf erneuerbarer Energien gefördert .z. B. wenn Holzheizungen, Solarthermie oder Wärmepumpen die Wärme liefern. Die Förderung von erneuerbaren Energien durch die KfW ist ein besonders interessantes Finanzierungsmodell für die Modernisierung des Eigenheim.
Ölheizungen werden nicht bezuschusst. Das betrifft auch kombinierte Heizungsanlagen auf Basis erneuerbarer Energien, die aber Öl weiterverwenden. Ausdrücklich gefördert werden hingegen Solarthermie- und Pellet-Anlagen sowie Holzvergaser und Wärmepumpen. Auch Gas-Brennwertheizungen in Kombination mit erneuerbaren Energien werden durch die KfW-Förderprogramme für Sanierung unterstützt.
KfW-Förderprogramme für Sanierung gibt es auch für Einzelmaßnahmen – unter Bedingungen
Auch Einzelmaßnahmen an Gebäuden bekommen einen höheren Tilgungszuschuss. Er steigt auf 20 Prozent bei einem maximalen Kreditbetrag von 50.000 Euro. Allerdings fördert die KfW nicht mehr alles. Einige Förderbereiche fallen weg. Diese werden aber vom Bundesamt für Wirtschaft (BAFA) übernommen.
Seit Januar 2020 fördert die KfW keine Öl- und Gas-Brennwert-Heizungen sowie ergänzende Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien. Weggefallen ist auch das „Heizungspaket“ und das „Lüftungspaket“. Hierfür ist nun die BAFA zuständig, aber das auch innerhalb von klar definierten Rahmenrichtlinien. Ein versierte Baufinanzierungsexperte kann Ihnen aber einen exakten Überblick über diese Möglichkeiten geben.
Für alle KfW-Förderprogramme für Sanierung stellt sich die Frage: Investitionszuschuss oder Tilgungszuschuss?
Alternativ stehen bei den förderfähigen Maßnahmen und den kompletten Sanierungen auch reine Investitionszuschüsse zur Verfügung, wenn Bauherren keinen Kredit der KfW in Anspruch nehmen wollen. Die Höhe des reinen Zuschusses ist jetzt mit dem Tilgungszuschuss identisch.
Tilgungszuschüsse gibt es ebenso, wenn ein Haus neu gebaut wird. Auch hier gibt es eine Förderung. Für ein „KfW Effizienzhaus 40 Plus“ mit Photovoltaikanlage steigt die Förderung auf 25 Prozent. Bei einem „KfW Effizienzhaus 40“ 20 Prozent und bei einem neuen „KfW Effizienzhaus 55“ 15 Prozent. Von der KfW gibt es hierfür einen maximalen Kreditbetrag von 120.000 Euro.
KfW-Förderprogramme für Sanierung auch für altersgerechte Umbauten
Für die Reduzierung oder Beseitigung von Barrieren beim Zugang (z. B. Treppen, steile Rampen) oder innerhalb der Immobilie (z. B. Verbreiterung der Türen, rollstuhlgerechte Badezimmer) gibt es für die Sanierung und Modernisierung bei der KfW-Bank entweder einen Kredit in Höhe von 50.000 Euro (KfW-Programm 159) oder einen Zuschuss von bis zu 6.250 Euro (KfW-Programm 455-B). Das für das Bauwesen zuständige Bundesinnenministerium hat die Mittel für das KfW-Programm 455-B um 25 Millionen Euro auf 100 Millionen Euro aufgestockt. Einfach aus dem Grund, weil in der Vergangenheit die Mittel in der 2. Jahreshälfte oftmals vergriffen waren. Mit dieser Erthöhung soll sichergestellt werden, dass der Fördertopf für ein ganzes Jahr reicht.
Neuerungen auch beim KfW-Wohneigentum-Programm
Die Zinsen für das Wohneigentumsprogramm (Nr. 124) für zehnjährige Zinsbindungen hat die KfW nun auf 0,75 Prozent effektiven Jahreszins gesenkt. Somit entspricht dieser Zinsatz dem der Programme Energieeffizient Bauen (KfW 153) und Energieeffizient Sanieren (KfW 151). Zu diesen Konditionen kann nun ein KfW- Kredit bis zu einer Maximalsumme von 100.000 Euro für die eigengenutzte Immobilie bei einer maximalen Zinsbindung von 10 Jahren beantragt werden.
Dieser KfW-Kredit sollte aber gut überlegt sein und geprüft werden. Denn aufgrund der aktuellen Niedrigzinssituation gibt es tatsächlich noch günstigere Baufinanzierungszinsen auch auf dem regulären Darlehensmarkt.Dies hängt aber von Faktoren wie einer guten Bonität und einem entsprechenden Eigenkapital-Anteil ab. Diese Faktoren vorausgesetzt kann es durchaus Sinn machen, sich gegen einen geförderten Kredit zu entscheiden. Denn dann hat man sogar die Möglichkeit, eine längere Zinsbindung (z. B. 15 oder 20 Jahre) zu besonders günstigen Konditionen einzugehen, um sich so das aktuell sehr niedrige Zinsniveau für einen langen Zeitraum zu sichern.
KfW-Förderprogramme für Sanierung und Angebote der BAFA für Einzelmaßnahmen
Die KfW-Förderprogramme sind besonders für Sanierer und Modernisierer interessant. Dabei müssen aber die Regularien und Rahmenbedingungen, die die KfW vorgibt, genau geprüft werden. Denn besonders die bezuschussten energetischen Umbaumaßnahmen müssen exakte Grenzwerte nach Fertigstellung erfüllen. Und diese Erfüllung können die Investition in die Sanierung eerheblich nach oben treiben. Deswegen ist im Bereich der energetischen Sanierung immer zu prüfen, ob ein eventuell geringerer Zuschuss, der für eine energetisch weniger effizientere Modernisierungsmaßnahme gewährt wird, am Ende aus finanztechnischer Sicht sogar besser ist.
Um umfassend informiert zu sein und einen umfassenden Überblick über alle Modernisierungs- und Sanierungsprogramme zu erhalten, empfiehlt sich die Beratung durch bankenunabhängige Baufinanzierungsexperten. Vorab sollten Sie aber definieren, was Sie sanierungstechnisch in Angriff nehmen möchten, denn damit definieren Sie die Förderprgramme, in in Betracht kommen. Hier ein erster Überblick:
- Dachsanierung
- Phototvoltaik-Anlage
- Solarthermische Anlage
- Lüftungsanlage
- Heizungsanlage
- Gebäude-Dämmung
- Fenstersanierung
- Rolladen oder Klappladen (auch Einbruchschutz)
- PKW-Stellplätze und Garage
- Loggia, Balkon und Terrasse
- Einbruchsicherung
- altersgerechte Umbauten
- altersgerechte Badsanierung
- Assistenzsysteme (Smarthome)
Diese Liste zeigt einen groben Überblick über Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen, die durch die KfW oder die BAFA gefördert werden. Unter diese Gliederung fallen jeweils noch viele Einzelmaßnahmen, die förderungswürdig sind.
Nutzen Sie die Expertise von Experten
Ein externer Energieeffizienz-Experte bzw. Energieberater hilft Ihnen, die Sanierung zu planen und zu überwachen. Auch dies wird über ein KfW-Programm (431) bis zu einer Höhe von 4.000,– Euro gefördert. Das ist sicher gut angelegtes Geld.
Zusätzlich ist es ratsam, für die Komplettfinanzierung einen bankenunabhängigen Baufinanzierungsberater hinzuzuziehen. Dieser hilft auch dabei, die beste Mischung aus Förderung und „normaler” Baufinanzierung zu finden. Abhängig vom Umfang des Sanierungsvorhabens ist eine Kombination sinnvoll, um langfristig sicher und günstig zu finanzieren.