Immobilienkauf

Niedrige Baugeldzinsen befeuern den Immobilienwunsch

Niedrige Baugeldzinsen und teuere Immobilienpreise: soll man jetzt kaufen?
24 Sep
Niedrige Baugeldzinsen und teuere Immobilienpreise: soll man jetzt noch kaufen? (Foto: pexels.com)

Nach wie vor träumen die Deutschen vom freistehenden Einfamilienhaus. 2019 träumt jeder 10. Bundesbürger davon, sich ein Eigenheim zu kaufen. Historisch niedrige Baugeldzinsen befeuern zudem den Kaufwunsch. Aber die hohen Immobilienpeise schränken den Traum zusehens ein. Und so schrumpft der Traum vom freistehenden Eigenheim, wenn aufgrund des finanziellen Spielraums letztendlich ein Reihenhaus am Stadtrand finanzierbar ist. Doch auch diese Eigenheim-Variante hat viele Vorteile.

Niedrige Baugeldzinsen befeuern den Immobilienmarkt

Seit Jahren sind die Zinsen für die Baufinanzierung im Keller. Deswegen ist das Interesse, eine Immobilie zu erwerben, in den letzten Jahren bei Vielen ebenfalls gewachsen. Aber auf dem deutschen Finanzierungsmarkt herrscht aber auch Realismus. Abgesehen von den Grenzen die Bankhäuser bei der Kreditvergabe setzen, ist auch der Immobilieninteressent in Deutschland vor allem an Sicherheit interessiert. Finanzielle Wagnisse werden nur ungern in Kauf genommen – selbst dann, wenn historisch niedrige Baugeldzinsen locken.

Laut einer Befragung des deutschen Greditvermittlers interhyp hat die Zahl derer, die sich Wohneigentum wünschen, erstmas seit Jahren wieder abgenommen. Während im Jahr 2018 noch 76 Prozent der Mieter sagten, dass sie gerne Eigentum besäßen, sind es im Jahr 2019 nur noch 66 Prozent. Das heisst aber nicht, dass der Traum vom Eigenheim rückläufig wäre. Das zeigt aber, dass hierzulande ein realistischer Blick vorherrscht. Laut Befragung plant trotzdem jeder zehnte Deutsche aktuell einen Immoilienkauf. Für viele Deutsche ist das Eigenheim ein emotionales und hochaktuelles Thema, welches die individuellen, emotionalen Aspekte wie den Wunsch nach Sicherheit, Zufriedenheit und Glück widerspiegelt.

Steigende Miet- und Immobilienpreise und historisch niedrige Baugeldzinsen machen nervös

Angebotene Kreditzinsen von unter 1 Prozent sind tatsächlich ein psychologischer Faktor, der besonders Mieter in Ballungszentren zum Nachdenken anregt. Der nervöse Mietmarkt trägt ein Übriges dazu bei. Meldungen über ständig steigende Bau- und Kaufpreise befeuert zudem die Nervosität. Dabei ist es für den Immobilienkauf wie für ein Neubau-Vorhaben besonders wichtig, „kühlen Kopf” zu bewahren, intensiv zu recherchieren und Angebote zu vergleichen und die Finanzierung realistisch über einen langen Zeitraum zu planen.

Die gute Nachricht: aktuell besteht kein Grund, überstürzt zu handeln. Die Indizes zeigen, dass sich die Steigerungen bei Kauf- und Baupreisen verlangsamen. Und auch die sehr niedrigen Baufinanzierungszinsen werden mittelfristig bleiben. Auf der anderen Seite steigen die Löhne und Einkommen. Bei entsprechender Bonität erhält man aktuell 10 jährige Immobiliendarlehen für 0,70 Prozent. Langfristige Baufinanzierungen mit 20 Jahren Zinsbindung liegen bei 1,20 Prozent im Durchschnitt. daran wird sich in absehbarer Zeit nicht viel ändern.

Dass Kauf- und Bauinteressenten die Immobiliensuche und den Kaufprozess heute als besonders stressig empfinden, liegt besonders an der unruhigen und geballten Medienerichterstattung. Der Markt beruhigt isich zusehends, die Nachfrage ist weiterhinhoch. Und diese hohe Nachfrage setzt den Interessenten psychologisch besonders unter Druck, weil er befürchtet, „nicht zum Zug zu kommen”. Das ist aber ein eher subjektives Druckszenario. Einzig in Regionen mit höherem Zuzug mag das zutreffen. Aber Druck ist bei einer finanziellen Entscheidung, die einen langen Lebensabschnitt betrifft, ein schlechter Ratgeber.

Mit einer nachhaltigen Baufinanzierung im Rücken hat Wohneigentum viele Vorteile

Für viele geht es bim Kauf einer Immobilie nicht um Rendite. Für die meisten ist die Sicherheit im Alter, die eine abbezahlte und selbstgenutzte Immobilie bedeutet, das wichtigste Argument. Natürlich ist auch die Gestaltungsfreiheit der eigenen vier Wände ein weiteres Argument. Wie auch der langfristige Aspekt, sein Geld damit sicher angelegt zu haben und nicht den Turbulenzen der Finanzmärkte ausgesetzt zu sein.

Laut Befragung des Immobiliendienstleisters interhyp ist das Traumhaus der Deutschen unangefochten das freistehende Einfamilienhaus. Das sagen 63 Prozent der Befragten. Gesucht werden aber überdurchschnittlich oft Eigentumswohnungen in der Stadt. Einfach deswegen, weil Häuser in urbanen Zentren inzwischen für die meisten unerschwinglich sind. Der Traum vom freistehenden Haus wird vor allem in ländlichen Raum und in kleineren Städten realisiert. Interessant ist auch, dass heute viele Heim-Arbeitsplätze geschaffen werden, so dass manche Mitarbeiter auf den Unternehmensstandort nicht mehr angewiesen sind. Und diese Mitarbeiter realisieren immer öfter ihren Traum vom freistehenden Eigenheim.

Eine Finanzierung in einem vom Wandel betroffenen Umfeld ist nicht einfach. Wenn Kredite besonders niedrig, Kauf- und Baupreise aber hoch sind und sich zudem die Arbeitsbedingungen der Menschen ändern – z. B. erhöhte Mobilität, vermehrtes Home-Office, infrastrukturelle Ansprüche, dann ändern sich auch die Rahmenbedingungen für eine sichere Baufinanzierung. Neben flexiblen Kreditrahmenbedingungen, kombinierten Kreditvarianten und zinsgeförderten Möglichkeiten, spielen auch Sparverträge oder Baukindergeld-Angebote eine Rolle. Deswegen ist ein versierter Baufinanzierungsberater wichtig.

Außerdem ist es heute essentiell, besonders schnell den Kredit ausgezahlt zu bekommen – etwa wenn man die Wunschimmobilie gefunden hat und dem Verkäufer schnell den Kaufpreis überweisen muss. Deswegen ist es immer eine gute Idee, bereits mit den Kreditvermittlern zu verhandeln und die Eckpunkte des Darlehens zu fixieren, bevor man die Immobilie gefunden hat. Mit diesen eigeninitiativen Maßnahmen kann man auch auf einem nervösen Markt ruhig bleiben und seriös und sicher finanzieren.

https://www.zinsvergleich.de/2019/06/stadtflucht-wegen-immobilienkauf-ein-neuer-trend/