„Im Zuge der Staatsschuldenkrise sind neben Gold auch Immobilien als Sachwerte zu Lieblingen der Investoren avanciert“, sagt Experte Max Herbst, natürlich befeuern die historisch niedrigen Zinsen den Trend zur Immobilie und gelten zudem als Anlagestrategie in der Finanzkrise. Nachdem die Europäische Zentralbank aus Angst vor einer Rezession kürzlich den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte absenkte, sind die Hypothekenzinsen so niedrig wie nie.
Viele sehen die Investition in eine Immobilie als Anlagestrategie in der Finanzkrise
Andererseits ziehen die Kaufpreise ordentlich an. Zwischen dem deutschen Wohnungsmarkt von 2007 und dem von 2011 liegen Welten. Inflationsängste, die Furcht vor einem Scheitern des Euro und fehlende Alternativen bei der Geldanlage lösen diesen Boom aus. Ob Eigenheim oder Doppelhaushälfte, ob Mietshaus oder das Studentenapartment, die Nachfrage übersteigt in manchen Regionen inzwischen das Angebot deutlich. Das lässt die Preise steigen. Der monatlich von der unabhängigen Finanzierungsplattform Hypoport auf Basis tatsächlicher Verkäufe ermittelte Hauspreisindex zeigt: Zwischen Oktober 2010 und Oktober 2011 stiegen die Preise für Häuser und Wohnungen bundesweit um mehr als vier Prozent. Allein binnen eines Monats legte der Index um 1,3 Prozent zu und erreichte damit einen neuen Höchststand. Insbesondere die Preise für neue und bestehende Ein- und Zweifamilienhäuser stiegen binnen Jahresfrist kräftig um 3,3 Prozent an. Sind Immobilien also überhaupt eine lohnendeswerte Anlagestrategie in der Finanzkrise? Wir meinen ja, wenn Sie folgende Punkte beachten.
Das Haus im Grünen ist die beliebteste Anlagestrategie in der Finanzkrise
Laut der Umfrage, die das Marktforschungsinstitut Forsa durchgeführt hat, wünschen sich die meisten zukünftigen Immobilienbesitzer ein Haus im Grünen. Nur jeder Zehnte möchte mitten in der Großstadt wohnen. Ein Drittel zieht es in den sogenannten Speckgürtel, also das Umland einer Großstadt. Ein weiteres Drittel will sogar ganz raus aufs Land. Mehr als jeder Vierte (27 Prozent) sieht seine Wunschimmobilie in einer kleineren Stadt. Abgesehen vom Standort spielt auch die Art der Immobilie eine große Rolle. So wünschen sich bundesweit drei von vier künftigen Eigenheimbesitzern ein eigenes, möglichst freistehendes Haus. Der Deutschen zweitliebste Immobilie ist die Eigentumswohnung, gefolgt von der Doppelhaushälfte und schließlich dem Reihenhaus – aber egal, welchen Immobilientyp Sie bevorzugen, als Anlagestrategie in der Finanzkrise können sie alle sinnvoll sein.
Für eine lohnende Anlagestrategie in der Finanzkrise ist Lage und Bausubstanz von entscheidender Bedeutung
Entscheidend für den zukünftigen Wert der Immobilie ist heute neben der Bausubstanz die Makrolage. In wirtschaftlich starken Regionen, in denen die Arbeitslosenrate niedrig ist und gute Gehälter gezahlt , erzielen Immobilien die besten Preise. Auch der Blick die Zukunft ist dabei wichtig: Geht das Wachstum stetig weiter, werden auch die Quadratmeterpreise Schritt für Schritt anziehen. Daneben ist aber auch die sogenannte Mikrolage wichtig. Je besser die Infrastruktur der Stadt oder des Stadtteil mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Kliniken, Apotheken, Ärzten, Schulen, Kindergärten, Supermärkten, Restaurants, Bars, Kulturzentren und Grünflächen ist, desto mehr sind die Bewohner bereit, dort für ein Eigenheim zu zahlen.
Neue Gesetzsprechung hilft Ihrer Anlagestrategie in der Finanzkrise
Für Anleger ist natürlich auch die rechtliche Situation von Bedeutung. In diesem Zusammenhang ist ein neuer Gesetzentwurf interessant, die Sanierungswünsche und Mietrecht im Focus hat. Nach dem vorliegenden Entwurf müssen Mieter künftig Arbeiten zur energetischen Sanierung von Wohnraum – zum Beispiel den Einbau einer neuen Dämmung, einer neuen Heizung und neuer Fenster – grundsätzlich dulden. Dauert die Modernisierung weniger als drei Monate, soll die Möglichkeit einer Mietminderung ausgeschlossen werden. Gleichzeitig sollen die formalen Anforderungen an die Modernisierungsankündigung durch den Vermieter gesenkt werden. Zum Nachweis der Energieeinsparung reicht danach künftig der Verweis auf anerkannte Pauschalwerte aus. An dem Grundsatz, dass die Kosten von Modernisierungsarbeiten mit jährlich 11 Prozent auf die Miete umgelegt werden können, wird nicht gerüttelt. Bis zum Januar können die beteiligten Interessenverbände nun Stellung zu dem vorliegenden Referentenentwurf nehmen.
Sollte dieses Referendum verabschiedet werden, können Sanierungen tatsächlich aus anlageperspektivischer Sicht interessant sein. So sichert man den zukünftigen Ertrag der Mietwohnungen und investiert zudem in die Substanz, die wiederum in Zukunft eine Rolle für den Immobilienwert spielt. Inzwischen haben einige Online-Anbieter, wie z. B. die ACCEDO AG entsprechende Sonderfinanzierungen für Sanierung und Renovierung im Programm, die oftmals zudem mit Sonderprogrammen sehr lukrativ sein können.
Der Grundsatz für Ihre Anlagestrategie in der Finanzkrise: Kühl kalkulieren, Fakten analysieren und Expertenrat einholen
Grundsätzlich gilt aber derselbe Grundsatz wie bei „normalen” Anlagestrategien. Genau analysieren, einen exakten Finanzierungsbedarf ermitteln und alle zukünftigen Faktoren der Wertentwicklung (wie z. B. Makro- und Mikrolage) berücksichtigen. Damit Bauherren nichts in den Sand setzen, erklärt FOCUS-MONEY, in welchen Lagen deutscher Metropolen die Nachfrage derzeit groß ist, somit weitere Wertsteigerungen möglich sind, und auf was Käufer von Immobilien unbedingt achten sollten:
1. Kaufvertrag: Vorsicht bei Abweichungen von Regelungen des BGB. Gefährlich sind etwa Sach- und Rechtsmängelausschlüsse bei Gebäuden oder zu kurze Zahlungsfristen bei Neubauten.
2. Baubeschreibung: Nur was in dieser schriftlich fixiert ist, steht dem Käufer rechtlich auch zu. Daher muss sie stets umfassend und ausführlich sein.
3. Detaillierte Planunterlagen: sollten im Maßstab 1 : 100 und vollständig vorliegen. Wichtig sind auch Höhenmaße von Geschossen respektive Räumen.
4. Teilungserklärung: ist beim Erwerb von Eigentumswohnungen und Reihenhäusern immens wichtig. Die Teilungserklärung regelt nämlich, in welcher Form ein Gebäude hinsichtlich der Räumlichkeiten und Rechte nebst den Pflichten unter den jeweiligen Eigentümern aufgeteilt wird.
5. Energiebedarfsausweis: Er attestiert die Energieeffizienz eines Neubaus und sollte beim Kauf vom Bauträger fester Bestandteil des Vertrags sein.
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