Fördermittel

Die neue KfW-Förderung: EH40-Nachhaltigkeit

31 May
Den Traum vom eigenen Haus trotz steigender Anforderungen realisieren? Das sollten Sie bedenken. (Foto: pexels.com)

Entgegen anderweitiger Meldungen wird der Neubau auch weiterhin in diesem Jahr durch die KfW-Förderbank gefördert. Nach dem plötzlichen Förderstopp Anfang des Jahres war die Verunsicherung groß. Bis zur Einführung der neuen Förderrichtlinien durch die Bundesregierung Anfang 2023 ist es jedoch weiterhin möglich, zinsbegünstigte Darlehen und Zuschüsse für den Neubau zu erhalten. Das allerdings mit verschärften energetischen Voraussetzungen. Der Schlüssel zur Förderung heißt: EH40-Nachhaltigkeit.

Das Energieeffizienzhaus 40 Nachhaltigkeit – EH40-Nachhaltigkeit

KfW-Anträge für die Neubauförderung sind weiterhin für das Programm „EH40-Nachhaltigkeit“ möglich. Die Fördermittel sollten bis Jahresende ausreichend sein. Das liegt vor allem an den verschärften Voraussetzungen, die für die Genehmigung dieses Förderkredits liegt. Nach dem Förderstopp wurde die KfW-Förderung für effiziente Gebäude Ende April wieder aufgenommen. Doch innerhalb von wenigen Stunden war der Fördertopf leergefegt. Dadurch wurden Neubauten nach den Standards EH40 und EH40 Plus seither nicht mehr gefördert. Inzwischen ist es wieder möglich, Anträge für das Nachfolgeprogramm EH40 Nachhaltigkeit bei der KfW stellen.

Die Voraussetzungen für die Effizienz­haus-Stufe 40 mit Nachhaltigkeits-Klasse (EH40-Nachhaltigkeit) sind allerdings hoch. Neu ist, dass Antragsteller für den eigenen Neubau nun das Qualitätssiegel „Nachhaltiges Gebäude“(QNG) benötigen. Für Wohngebäude müssen bis zu 17 Kriterien erfüllt werden. Dazu zählen unter anderem:

  • Man muss nachweisen, dass für den Neubau Produkte und Leistungen unter Einhaltung von Sozial- und Umweltstandards ausgewählt und beschafft haben.
  • Detaillierte Dokumentation darüber, an welchen Stellen die Materialien verbaut sind.
  • Außerdem wird das Siegel erst nach Fertigstellung des Baus vergeben.

Qualitätssiegel „Nachhaltiges Gebäude”

Das „Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude“ (QNG) ist ein staatliches Gütesiegel des Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen für Gebäude. Dieses wird ausschließlich von akkreditierten Zertifizierungsstellen vergeben. Das QNG prüft dabei die Erfüllung von Anforderungen an die ökologische, soziokulturelle und ökonomische Qualität  sowie an die Qualität der Planungs- und Bauprozesse.

Das „Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude” git es in zwei Versionen: eines für die Erfüllung nachhaltigkeitsrelevanter Merkmale und Eigenschaften in überdurchschnittlicher Qualität (QNG-PLUS) und ein zweites für deutlich überdurchschnittliche Qualität (QNG-PREMIUM). Aktuell sind sind Siegelvarianten für Wohngebäude, Büro- und Verwaltungsgebäude sowie Unterrichtsgebäude entwickelt. Weitere Siegelvarianten werden dann bis Oktober 2022 veröffentlicht. Weitere Informationen zum QNG im Zusammenhang mit dem KfW-Förderprogramm EH40 Nachhaltigkeit finden Sie hier: Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG).

EH40-Nachhaltigkeit: so wird gefördert

Im Zentrum der Förderung steht ein Tilgungszuschuss, der abhängig von der Höhe des aufgenommenen KfW-Darlehens ist. Der höchstmögliche Kreditbetrag beträgt 150.000 Euro pro Wohneinheit bei Wohngebäuden (30 Millionen Euro bei Nichtwohngebäuden). Dafür gibt es dann einen Zuschuss in Höhe von 12,5 Prozent – also maximal 18.750 Euro bei Wohngebäuden (3,75 Millionen Euro Nichtwohngebäuden).

QNG verschärft die Förderbedingungen

Das Siegel als Förderbedingung stellt für viele Bauwillige eine hohen Hürde dar. Einerseits verteuert dieses den Neubau. Andererseits gibt derzeit nur wenige Zertifizierungsstellen. Ob das Programm EH40-Nachhaltigkeit die Balance zwischen bezahlbaren Wohnraum und Energieeffizienz sowie Klimaschutz halten kann, bezweifeln viele Experten.

Trotzdem ist das Programm EH40 Nachhaltigkeit für alle eine Überlegung wert, die langfristig denken und in Energieeffizienz – und damit in den Werterhalt einer Immobilie – investieren.  Die KfW-Neubauförderung im Programm EH40-Nachhaltigkeit steht bis Ende des Jahres 2022 zur Verfügung. Ab 2023 greift dann das neue umfassendes Förderprogramm  „Klimafreundliches Bauen“. Ziel ist es, damit die Treibhausgas-Emissionen im Lebenszyklus eines Gebäudes noch stärker zu bewerten.

Förder-Programme für energieeffiziente Sanierungen laufen weiter

Sanierungsmaßnahmen sind von der verschärften Fördervergabe nicht betroffen. KfW und BAFA halten weiterhin Mittel in Form von geförderten Krediten und Zuschüssen bereit. Die Sanierungsförderung ist für den Klimaschutz besonders wichtig, teilte das Bundeswirtschaftsministerium mit. Hier erreiche man mit  jedem Förder-Euro die höchsten Einsparungen von Treibhausgasen. Diese staatlichen Förderungen umfassten verschiedene Einzelmaßnahmen wie den Austausch von alten Fenstern, Außentüren und Heizungsanlagen sowie die Dämmung.  Außerdem gibt es erste Hinweise, dass die Förderprogramme für Sanierungen von Bestandsgebäuden ab 2023 im Zentrum der Förderpolitik der Bundesregierung stehen werden. Deswegen sollte man tatsächlich überlegen, den Kauf einer Bestandsimmobilie statt der Errichtung eines Neubaus zu planen. Besonders dann, wenn man für den Erwerb seiner zukünftig eigengenutzten Immobilie Förderungen in Anspruch nehmen will.

Baufinanzierung 2022 ist komplex – die Expertise von Experten wichtig.

In Zeiten steigender Zinsen, komplexer Förder-Anforderungen sowie eines boomenden Immobilienmarktes ist es besonders wichtig, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Allein die Frage, ob sich die Fördervorgaben des KfW-Programms EH40 Nachhaltigkeit für den Einzelnen rechnen, ist ohne fundierte Fachkenntnis kaum möglich. Genauso komplex ist die Entscheidung, sich für einen Neubau oder den Kauf einer Bestandsimmobilie zu entscheiden. Letztendlich entscheiden Eigenkapital und die bestmögliche Ausnutzung von Darlehen und Förderung über das Gelingen einer Immobilienfinanzierung.

Ungeachtet dieser Komplexität ist es aber wichtiger denn je, Vermögen durch die eigene Immobilie zu sichern. Für diese komplexen Fragestellungen stehen Ihnen nicht nur Banken zur Verfügung. Nutzen Sie unbedingt auch die Expertise von bankenunabhängigen Baufinanzierungsvermittlern wie die ACCEDO AG. Diese sind ausschließlich auf Immobilienfinanzierung spezialisiert, kennen die besten – und vor allem auf Ihre individuelle Situation maßgeschneiderten – Finanzierungsangebote und analysiern gemeinsam mit Ihnen die Machbarkeit des Vorhabens. Außerdem beraten sie kostenfrei, umfassend und begleiten Sie nach der Finanzierungsentscheidung bis zur Auszahlung des Baukredits.

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