Die Mehrzahl der Deutschen überzeugt, dass der Besitz einer Immobilie eines der besten Mittel für die persönliche Altersabsicherung ist. Natülich ist die Entscheidung für den Immobilienkauf nicht nur von der Frage nach der Altersvorsorge getrieben. Oftmals spielen familiäre Überlegungen genauso eine Rolle wie der Aspekt der Unabhängigkeit von Vermietern bzw. dem Mietmarkt. Die Befürchtung ständig steigender Mietpreise, die Unsicherheit, wie lange man in einer Mietwohnung bleiben und die Frage, ob man sich die Mieten im Rentenalter noch leisten kann, sind weitere Gründe, warum Immobilienbesitz attraktiv erscheint. Laut einer repräsentativen Befragung des Vergleichportals check24 (Erscheinungstermin: Anfang 2020) möchten ca. 20% der Bundesbürger in den nächsten 5 Jahren eine Immobilie erwerben oder ein Haus bauen. Von diesen Kaufinteressenten geben 50% an, dass die Immobilie in erster Linie zur Altersvorsorge dient.
Immobilie zur Altersvorsorge die wichtigste Motivation bei der Kaufentscheidung
In Zeiten ständig steigender Mieten und zunehmender Wohnungsknappheit in Ballungszentren sind die eigengenutzten vier Wände der ideale Hort, in Ruhe und in Unabhängigkeit von Vermietern und des Mietmarktes leben zu können. Dabei zieht sich diese Motivation durch alle Alterschichten der Befragten. Natürlich befeuern diese Motivation auch die heiß laufenden Diskussionen um die Rente der Zukunftt. Talkshows, die fragen, wie sicher die Rente in Zukunft noch sei, viele Presseartikel, die sich mit dem Thema Altersarmut beschäftigen und politische Parteien, die das Thema ganz oben auf ihrer Agenda haben, nehmen großen Einfluss auf diese Motivation, sich eine Immobilie zur Altersvorsorge zu kaufen. So erklärt sich auch, dass die Hälfte aller Kaufinteressierten die Altersvorsorge ganz oben auf der Agenda haben.
Auf der anderen Seite werden medial Ängst geschürt: da ist von der Überteuerung des Immobilienmarktes die Rede, eine Immobilienblase wird heraufbeschworen und Talkshows widmen sich der Frage, wer sich Immobilien überhaupt noch leisten könne. Natürlich sind die Preissteigerungen der letzten Jahre heftig. Man vergisst aber, dass sich die Preise in Deutschland bis vor 10 Jahren kaum bewegt hatten. Die Immobilienpreise in Deutschland galten bis Anfang der 2010er Jahre als sehr günstig. Heute bewegen sie sich – mit wenigen Ausnahmen – auf dem Niveau westlicher Industriestaaten. Auch sind die Einkommen stark gestiegen. Und man geht davon aus, dass die Einkommen von Fachkräften weiter kräftig steigen. Das hat vor allem mit deer Demografie zu tun: immer weniger junge Menschen kommen in den Arbeitsmarkt. Immer mehr ältere sind oder gehen in Kürze in den Ruhestand.
Man kann davon ausgehen, dass die Immobilienpreise auch in Zukunft steigen werden. Das zeigt auch die Vergangenheit: ehemals als teuer empfundene Immobilien wurden damals im Vergleich zu heute günstig erworben. Aus dieser Perspektive ist „abwarten bis die Preise wieder nachgeben” kein guter Rat.
Steigerung der Lebensqualität ein weiterer wichtiger Grund für den Immobilienkauf
Knapp 45 Prozent der Befragten sehen eine weitere Hauptmotivation darin, durch den Immobilienkauf die eigene Lebensqualität zu steigern. Diese Steigerung der Lebensqualität hat viel mit der Vorstellung zu tun, dass man sich in der eigenen Immobilie besser selbstverwirklichen kann. Das Gefühl, unabhängig von äußerer Einflussnahme zu sein spielt, dabei genauso eine Rolle wie das Gefühl, damit sein Geld sicher und krisenunabhängig angelegt zu haben.
Der dritt-wichtigste Motivationsgrund: 35 Prozent der Befragten sehen in der familären Situation ihren Antrieb für den Immobilienkauf. Denn je größer die Familie wird, umso schwieriger wird es, bezahlbare bzw. überhaupt angebotene Mietwohnungen in Ballungszentren zu finden. Oftmals suchen diese Interessenten auch im Speckgürtel oder im Umland nach passenden Immobilien und sind bereit, die Stadt zu verlassen. Dieser Trend hat sich durch die Pandemie noch weiter verstärkt. Ortsunanhängigs Arbeiten im Home-Office ist nur ein Hinweis darauf, dass dieser Trend weiterhin Bestand haben wird.
Der historisch niedrige Zinssatz als Motivation
Der günstige aktuelle Zinssatz motivert zudem mehr als ein Viertel der Befragten, einen Immobilienkauf in Betracht zu ziehen. Interessanterweise zeigen sich die älteren Befragten deutlich motivierter vom günstigen Zinsniveau als die jungen. Aber auch hier liegen die Gründe auf der Hand. Die Älteren kennen noch die Zeiten, in denen ein Zinssatz von 6 Prozent als günstig galt. Und zudem haben sie die Erfahrung in den letzten 15 Jahren seit der Finanzkrise gemacht, dass Geldanlagen entweder kaum noch Rendite abwerfen oder, falls lukrative Renditen in Aussicht stehen, riskant sind. Die jüngeren Immobilieninteressenten kennen weder die Hochzinszeiten Mitte der 1990er Jahre, noch haben sie große Erfahrungen mit Geldanlagen.
So nennen unter den weniger als 25 Jahre alten Befragten nur 12 Prozent die historisch niedrigen Zinsen als Motivation. 55 Jährige nennen das Zinstief immerhin zu einem Drittel als Grund. Außerdem begründen mehr als 20 Prozent den Kauf einer Wohnung oder eines Hause damit, eine geeignete Immobilie gefunden bzw. angeboten bekommen zu haben. Das Motivations-Ranking der Deutschen für die Kauf- bzw. Bauentscheidung:
- Immobilie zur Altersvorsorge (ca. 50 Prozent)
- Steigerung der Lebensqualität (ca. 45 Prozent)
- Familiäre Situation (ca. 35 Prozent)
- aktuell günstiges Bauzinsniveau (ca. 25 Prozent)
- (zufällig) geeignete Immobilie gefunden bzw. angeboten bekommen (ca. 20 Prozent)
Die Entscheidung für Kauf oder Neubau ist immer auch emotional
Auch wenn es viele nicht wahrhaben wollen, letztendlich ist der Wunsch, ein Immobilie zu kaufen oder ein Haus zu bauen, in erster Linie ein emotionaler. Auch wenn er z. B. damit begründet wird, eine Immobilie zur Altersorsorge zu erwerben, steht dahinter immer auch der Wunsch nach Sicherheit, der ja wiederum eine emotionale Dimension hat. Deswegen verwundert es auch nicht, dass der erste rationale Grund – die extrem günstigen Zinsen – erst an vierter Stelle (und gerade einmal von einem Viertel der Befragten) genannt wird.
Dabei sind die rationalen Faktoren besonders wichtig. Diese entscheiden, ob Sie nachhaltig, sicher rund langfristig günstig finanzieren. Die Frage nach dem vorhanden Eigenkapital ist dabei ebenso entscheidend wie der Bau- bzw. Kaufpreis der Immobilie. Bonität, Haushaltseinkommen sowie Fördermöglichkeiten entscheiden, wie hoch letztendlich der Zinssatz, den Sie letztendlich erhalten, ausfällt. Und dieser kann tatsächlich bei identer Finanzierungsanfrage bis zu 1,5 Prozent auseinander klaffen.
Deswegen ist nicht nur der Rat ausgewiesener Baufinanzierungsexperten wichtig sowie der Anbietervergleich. Bankenunabhängige Baufinanzierungsvermittler haben tagesaktuellen Zugriff auf die Angebote von über 400 Banken. Um die bestmögliche Finanzierung zu erhalten, ist ein maßgeschneidertes Baufinanzierungskonzept besonders wichtig. Laufzeit, Tilgungssatz, Zinssatz, Sondertilgungsmöglichkeiten, flexible Anpassungen während der Laufzeit und weiter Faktoren sind dabei zu beachten. Unsere Empfehlung: Wählen Sie dafür einen bankenunabhängigen und besonders gut bewerteten Online-Baufinanzierungsvermittler wie die accedo AG.