Der Staat schenkt allen bis zu 50.000,- Euro Zuschüsse, wer seine Immobilie energetisch auf den neusten Stand bringen will. Wie das geht? Über die Förderbank KfW, der staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau. Insbesondere die KfW-Programme für Sanierung zahlen sich aus. Es gibt aber auch noch weitere interessante Zuschüsse, wenn man seine Immobilie zukunftssicher aus- und aufrüsten will. So sind auch Ladesäulen für Elektro-Fahrzeuge oder einen effizienten Einbruchschutz staatlich für den Immobilienbesitzer subventioniert.
Geld geschenkt: KFW-Programme für Sanierung
Vor allem Besitzer alter Immobilien profitieren enorm, wenn Sie die KfW-Programme für Sanierung nutzen. Dabei kann man sich entscheiden, ob man nur Einzelmaßnahmen durchführen will oder eine Komplettsanierung anstrebt. Wichtig dabei ist, dass nach Ende der Sanierungsarbeiten dem KfW-Standard Energieeffizienz entspricht. Aktuell kann man in Summe einen kredit über 120.000,- Euro erhalten. Davon bekommt der Kreditnehmer bis zu 48.000,- Euro vom Staat geschenkt – und muss nur noch die verbleibenden 72.000 Euro mit Minizinsen zurückzahlen.
Als Einzelmaßnahmen werden Fenstersanierung und Fassadendämmung ebenso von der KfW gefördert wie die Umrüstung auf eine moderne, energeieffiziente Heizanlage. Für diese Einzelmaßnahmen gibt es zinsgeförderte KfW-Kredite bis 50.000 Euro. Nach Berechnung der Förderbank kann ein solches Darlehen mit einem Sollzins von 0,75 Prozent durch den Zuschuss auf einen effektiven Jahreszins von minus 1,68 Prozent kommen. Ähnliche Konditionen gelten auch beim Kauf sanierter Immobilien.
Minizinsen für KfW-Programme für Sanierung
Wegen der staatlichen Garantie, die die KfW bieten kann, kann sie sich an den Kapitalmärkten zu Negativzinsen refinanzieren. Zwar diese Negativzinsen können an die Partnerbanken weiterzureichen, über die die Bauherren die Kredite bekommen. Diese werden jedoch einen Zinsaufschlag machen, um am Kredit zu verdienen. Trotzdem sind solche Kredite mit bankseitigem Zinsaufschlag weiterhin sehr günstig. Zudem bietet die KfW sogenannte Tilgungszuschüsse. Dann muss der Kreditnehmer am Ende auch weniger Geld zurückzahlen, als er aufgenommen hat. Allein daran sieht man schon, dass sich die KfW-Programme für Sanierung nahezu immer lohnen.
Auch kleine Maßnahmen zur Energieeffizienz lohnen sich
Zuschuss für Ihre hauseigene Ladestation
Der Ausbau der Elektromobilität zählt zu einem der wichtigsten Maßnahmen der Klimaschutzagenda der Bundesregierung. Deswegen fördert die KfW den Einbau von Ladesäulen üppig. 900 Euro gewährt die KfW für jeden Ladepunkt, den Privatpersonen an ihrer Immobilie oder Garage installieren. Ladesäulen mit zwei Ladepunkten werden mit 1800 Euro bezuschusst. Dabei gibt es aber einighe Kriterien zu erfüllen:
- die Ladestation muss 11 Kilowatt laden
- an einem nicht öffentlich zugänglichen Ort installiert sein,
- zu 100 Prozent aus Ökostrom gespeist werden,
- der Anschaffungs- und Installationskosten müssen mindestens 900 Euro asumachen.
Tatsächlich finden sich Ladestationen (Wandboxen), die die KfW-Kriterien erfüllen und ca. 500 Euro kosten. Findet man einen Eltrofachbetrieb, der die Installation für unter 500 Euro erledigt, muss am Ende so gut wie gar nichts selbst zahlen. Wenn die tatsächlichen Gesamtkosten dann aber unter 900 Euro bleiben, gibt es nichts von der KfW.
Auch Maßnahmen zum Einbruchschutz werden bezuschusst
Diee KfW Zuschüsse von bis zu 1.600 Euro, wenn Sie Ihre Immobilie gegen Einbrecher absichern. Dazu gehören zum Beispiel „einbruchhemmende“ Fenster, Türen oder Garagentore oder eine Alarmanlage.
Bei allen KfW-Programmen wichtig: erst auf die Förderzusage warten bevor man mit der Umsetzung beginnt
Nicht nur der Antrag für Ladeboxen muss vor dem Kauf gestellt und genehmigt sein. Das gilt auch für alle Komplettsanierungen. Da macht es Sinn, genügend Zeuit einzuplanen. Denn Sie brauchen Zeit für Kostenvoranschläge, Gespräche mit der den KfW-Kredit vermittelnden Bank oder Baufinanzierungsvermittler. Währenddessen können Sie sich aber nach weiteren, günstigeren Handwerkern und Materialkosten umsehen.
Wichtig ist bei allen Vorhaben: erst Förderung sichern, dann mit den Arbeiten beginnen. Eine nachträgliche Förderung ist nicht möglich. In der Regel kennen sich die Baufinanzierungsberater oder auch Handwerker gut damit aus, was vom Staat gefördert und wie die Mittel beantragt werden. Sie können sich natürlich auf auf der Internetseite der KfW selbst umfassend informieren.
Auch wichtig: Für einen KfW-Kredit brauchen Sie immer die Unterstützung einer Bank oder eines Baufinanzierungsvermittlers. Die KfW vergibt keine Kredite direkt an Privatpersonen.
Ab Juli 2021 ändern sich die KfW-Programme für Sanierung
Das aktuelle Programm zum energieeffizienten Sanieren endetn im Juni. Ab dem 1. Juli werden mehrere KfW-Programme für Sanierung vereinheitlicht. Das Gute dran: die Konditionen verbessern sich dann in den meisten Fällen. Dann können für die energieeffiziente Sanierung bestehender Häuser sogar Kredite statt bis 120.000 Euro nun bis zu 150.000 Euro beantragt werden. Im Optimalfall muss der Darlehensnehmer dann nur noch die Hälfte der Summe zurückbezahlen. Neu sind dann auch Tilgungszuschüsseür energieeffiziente Neubauten. Wer dann ein „Effizienzhaus 40 Plus“ baut oder kauft, kann dafür einen Kredit über maximal 150.000 Euro bekommen und muss am Ende nur drei Viertel davon zurückbezahlen.
Gut beraten – viel gespart: Nutzen Sie die Expertise der Experten
Wer in den Genuss von zinsverbilligten Krediten und Zuschüssen kommen möchte, sollte Zeit mitbringen. Nur wer in Ruhe seine Möglichkeiten auslotet, gemeinsam mit einem Baufinanzierungsexperten die optimalen Programme bzw. Finanzierungskombinationen erörtert und erst dann eine Bank – am besten eine mit umfassender KfW-Expertise – sucht, wird die maximale Ersparnis herausholen können. Das gilt natürlich umso mehr umso größer das Vorhaben ist: z. B. den Kauf einer Bestandsimmobilie mit anschließender umfassender energetischer Sanierung. Sicher ist, wer akribisch plant und umfassend Angebote sondiert, kann heute so zinsgünstig wie noch nie in der Geschichte finanzieren.
https://www.zinsvergleich.de/2018/10/gebrauchtimmobilie-kaufen-eine-gute-idee-wenn-man-gut-informiert-ist/