Immobilienkauf

Familienzuschuss zum Immobilienkauf wird wichtiger

Das Baukindergeld lohnt sich für junge Familien mit mittlerem Einkommen. Jetzt informieren.
22 Jan
Familienzuschuss zum Immobilienkauf: Baukindergeld ist heiss begehrt (Foto: pexels.com)

Eine dpa-Meldung lässt aufhorchen: nahezu 60.000 Familien haben bis Ende 2018 Baukindergeld, den Familienzuschuss zum Immobilienkauf, beantragt. Und das in den ersten drei Monaten des Förderangebots. Dabei ging es aber nur bei 12 Prozent der Anträge um Neubauten. 88 Prozent der bewilligten Förderanträge betreffen den Erwerb von Bestandsimmobilien. Die Politik – bzw. die Opposition – kritisiert diese Entwicklung, da der erwünschte Effekt von Schaffung neues Wohnraums in Ballungszentren ausbleiben würde. Dennoch ist diese Entwicklung positiv zu sehen.

Was soll das Baukindergeld als Familienzuschuss zum Immobilienkauf  bewirken?

Die Regierung in Berlin hat das Baukindergeld in der Hoffnung auf den Weg gebracht, um mehr Neubauten zu finanzieren. So will man die Wohnungsnot in Ballungszentren wenigstens lindern. Dieser Familienzuschuss zum Immobilienkauf wurde aber von diesen ca. 60.000 Antragstrellern bisher dafür genutzt, um Bestandsimmobilien zu kaufen. Auch zeigt die erste Auswertung, dass das Baukindergeld vor allem in Flächenländern angefragt wurde. In Stadtstaaten wie Berlin und Hamburg wurde dieser Familienzuschuss zum Immobilienkauf äußerst selten beantragt.

Die Oppositon bemängelt, dass Baukindergeld besonders dem Mittelstand jenseits der Metropolen nutze, aber Geringverdiener in Ballungszentren nicht davon profitieren. Aus unserer Sicht ist es aber blauäugig – von Eegierung wie Opposition gleichermaßen, wenn man tatsächlich geglaubt hätte, dass ein  Zuschuss von 1.200,- Euro pro Kind und Jahr Geringverdiener in die Lage versetzen würde, in Ballungszentren wie Berlin, Hamburg oder München Einfamilienhäuser zu bauen. Genaugenommen ist eine Familie mit einem Kind, die über ein Haushaltsbruttoeinkommen von unter 90.000,- Euro verfügt, sicher kein gehobener Mittelstand und kann diesen Familienzuschuss zum Familienerwerb bestens brauchen. Und wenn er diesen dazu nutzt, in ländlichen Regionen eine Bestandsimmobilie zu kaufen, dann ist das ebenso gut und hilft Vermögensaufbau und Alterssicherung gleichermaßen (das entlastet ja auch die prekäre Wohnungsknappheit in den Ballungszentren).

Die überragende Nutzung des Baukindergelds beweist das Umdenken bei jungen Familien

Dass so viele Familien Baukindergeld beantragt haben, lässt sich auf zwei Faktoren zurückführen

  1. Die knapp 60.000 Anträge beziehen sich auf das gesamte Jahr 2018. Die Förderung wurde erst im September freigeschalten. Dadurch sind alle Familien mit Kindern berücksichtigt, die ab 1. Januar 2018 ihre baufinanzierte Immobilie bezogen.
  2. Immer mehr junge Menschen sehen im Erwerb einer Immobilie in jungen Jahren einen wichtigen Beitrag zur eigenen Vermögensplanung und Altersabsicherung.

Diese jungen Familien sind für die eigengenutzte Immobilie immer öfter bereit, in den ländlichen Raum zu ziehen bzw. dort zu leben. Dieser realistische Blick auf die Gegebenheiten des überhitzten Immobilienmarktes in Größstädten zeigt, wie wichtig jungen Menschen die Verwirklichung der eigenen Wohnwünsche ist.

Auch die Tatsache, dass sich 88 Prozent aller 2018 genehmigten Förderanträge auf Bestandsimmobilien beziehen, hat seine guten Gründe. Bestandsimmobilien sind in aller Regel günstiger als vergleichbare Neubauten. Zudem sind sie relaitiv schnell bezugsfertig. Und der Besitzer hat die Möglichkeit, Renovierungsarbeiten erst später zu beginnen bzw. abschnittsweise vorzugehen.

Auch hier zeigt sich eine den Immobilienbesitz für weitere Bevölkerungskreise verhindernde Entwicklung: aufgrund des boomenden Bausektors sind auch hier die Preise sehr gestiegen und Wartezeiten auf Handwerker bzw die Ausführung von Gewerken die Regel. Das verhindert, dass in Deutschland neuer Wohnraum geschaffen wird. Deswegen kann auch der Anteil von Immobilienbesitzern an der Gesamtbevölkerung nicht steigen. Deutschland wird auf absehbare Zeit weiterhin europäische Schlusslicht sein, was den Anteil von Eigentümern und Mietern betrifft. Alle Maßnahmen, die dieses Verhältnis in der Zukunft ändern, sind willkommen. Denn Wohneigentum bedeutet i der Regel langfristige Sicherheit und Unabhängigkeit von – auch negativen – Marktentwicklungen.

Baufinanzierung für junge Familien ist eine Aufgabe für alte Hasen der Finanzierungsbranche

Baufinanzierung wird immer komplexer. Fördermittel komplizierter. Kreditvergaben durch Banken immer reglementierter. Deswegen ist ein bankenunabhängiger und versierter Berater bzw. Beraterin Gold wert. Ganz wichtig: sich nicht auf ein einziges Angebot für die Baufinanzierung verlassen. Da sowieso weniger junge Menschen eine besondere Verbindung zur Hausbank haben, ist die Anfrage bei einem unabhängigen Vermittler für sie kein Problem. Die Zahlen der Accedo zeigen deutlich: Anfragen jüngerer Familien häufen sich. Besonders im Vordergrund: Fördermöglichkeiten von Staat, den Bundesländern und der KfW sowie grundlegende Fragen nach dem optimalen Eigenmittelanteil an der gesamten Baufinanzierung, sonstigen Nebenkosten beim Immobilienkauf sowie zinsgebundene Laufzeiten und Tilgungshöhen.

Die Komplexität bedarf einer fundierten Expertise. Und diese haben spezialisierte Baunfinanzierungsexperten mit möglichst umfangreicher Erfahrung.

https://www.zinsvergleich.de/2019/01/stadtflucht-wegen-immobilienkauf-ein-neuer-trend/