Baufinanzierung

Baufinanzieren im Rentenalter

Baufinanzieren im Alter ist wieder einfacher möglich.
10 Jul
Gute Aussichten: Baufinanzieren im Rentenalter seit 1.5.2018 wieder einfacher (Foto: pexels.com)

Seit 2016 ist es schwieriger, kurz vor oder in der Rente ein Haus zu bauen oder eine Immobilie zu erwerben. Denn eine Grundregel der 2016 eingeführten Wohnimmobilienkredit-Rcihtlinie besagt, dass eine Immobilienfinanzierung im Rentenalter abgeschlossen sein sollte. Dabei ist auch heute noch Baufinanzieren im Rentenalter möglich. Denn dank einer neuen Verordnung bekommen auch Menschen über 50 wieder leichter einen Baukredit. Das gilt für Senioren, die Geld für eine Dachreperatur brauchen genauso wie für Menschen, die sich erst mit Mitte 50 für einen Hausbau entscheiden.

Baufinanzieren im Rentenalter – schwierigerWIKR-Regeln bei der Kreditwürdigkeitsprüfung

Vor Einführung der Wohnimmobilienkredit-Richtlinie war es für jeden, der noch ca. 10 Jahre zeit bis zur Rente hatte und ca. 50 Prozent des Kaufpreises aus Eigenmitteln stemmen konnte, kein Problem, einen Baufinanzierungskredit zu erhalten. Das führte bisweilen aber auch zu Problemen. Denn manche unterschätzten die Kosten, die ein Haus neben den reinen Kreditkosten verursacht. Deshalb ist es eigentlich begrüßenswert im Sinne des Konsumenten, dass der Gesetzgeber genaueres Hinsehen der Banken bei der Kreditvergabe verlangt. Denn die Bank trägt nun das volle Ausfallsrisiko bei einem vorzeitigen Ableben des Kreditnehmers. Deswegen musste ein Baudarlehenso konzipiert sein, dass es bis zum Erreichen der statistischen Lebenserwartung getilgt ist.

Neue Regelung macht Baufinanzieren im Rentenalter wieder einfacher

Die Anpassung der Wohnimmobilienkredit-Richtlinie trägt den nicht weniger sperrigen Namen Immobiliar-Kreditwürdigkeitsleitlinien-Verordnung, die nun seit dem 1. Mai 2018 in Kraft getreten ist. Diese Verordnung verlangt nun nicht mehr die vollständige Tilgung der Baufinanzierung bis zum Erreichen der statistischen Lebenserwartung. Sie spricht nun ledigglich von deiner langfristigen bedienbarkeit des Darlehens. Das macht es für viele einfacher. Aber es wird weiter auch problematische Fälle geben.

Die praxis zeigt bereits: Wenn der Krditnehmer nach dem Eintritt in den Ruhestand  40 bis 50 Prozent Beleihung auf die Immobilie erreich und die monatliche Belastung maximal 35 Prozent der bezogenen Rente ausmacht, finanzierten viele Banken wieder Darlehensnehmer, die 55 oder älter sind.

Ein Präzedenzfall macht Baufinanzierung in der Rentenalter wieder möglich

Im Jahr 2016 hatten besonders die Sparkassen protestiert: Eine Frau im Alter von 64 Jahren konnte von ihrer Bank keinen Kredit über 35.000 Euro bewilligt bekommen, mit dem sie das eigene Bad gerne behindertengerecht hätte umbauen wollen. Wegen diesem Fall wurde erst das Gesetz und nun auch die dazugehörige Verordnung geändert.

Trotzdem ist es so, dass sowohl ältere  Menschen– wie aber auch sehr junge, die am Anfang ihrer beruflichen Karriere stehen, heute nicht mehr so einfach wie vor 2-3 Jahren, eine Immobilie zu finanzieren. Nicht nur,weil die Immobilienpreise steigen. Sondern auch, weil die Kreditvergaberichtlinien seitens der Banken verschärft wurden. Deswegen gibt es heute weniger einfache Lösungen. Vielmehr ist eine nachhaltige und langfristige Baufinanzierung ein Konstrukt aus diversen Töpfen: staatliche Zuschüsse, geförderte KfW-Kredite und eventuelle regionale Unterstützung werden mit Annuitäten oder Kombi-Darlehen zusammengeführt. Das ist aber immer Sache eines Baufinanzierungsfachmanns.

Auch sollte man sich die Zeit nehmen, verschiedene Angebote einzuholen. Dabei ist nicht entscheidend, ob es sich um eine Modernisierungs- oder Sanierungsmaßnahme oder den Kauf einer Immobilie handelt. Denn oftmals ist ein klassisches Annuitätendarlehen, welches auch heute noch bevorzugt angeboten wird, die beste Entscheidung. Die Kombination verschiedener Finanzierungsmöglichkeiten ist oftmals der Königsweg.

https://www.zinsvergleich.de/2018/05/altersgerecht-sanieren-eine-sinnvolle-investition/