Zinskommentar

Preiswende bei Wohnimmobilien in Sicht?

Preiswende bei Wohnimmobilien nicht in Sicht. Doch es kann sich weiterhin lohnen, in Immobilien zu investieren.
28 Feb
Preiswende bei Wohnimmobilien? Experten geben sich optimistisch, dass sich ein Immobilienkauf weiterhin lohnt. (Foto: pexels.com)

Ist eine Preiswende bei Wohnimmobilien in Sicht? In den letzten Jahren kannte die Preisentwicklung nur eine Richtung. Von einem Preisrekord zum nächsten. Inzwischen verdichten sich die Anzeichen, dass sich die Preisentwicklung für Wohnimmonilien wenigstens verlangsamt. Während die einen eine Stagation für möglich halten, sagen andere Experten bzw. Studien einen weiteren Preisanstieg voraus. Wie immer: Die Wahrheit liegt wohl in der Mitte. Der Immobilienverband IVD stellt fest, dass zwischen 2015 und 2016 Eigentumswohnungen mit mittlerem Wohnwert im Schnitt um gut sechs Prozent teurer wurden. Bestehende Einfamilienhäuser kosteten demnach 4,2 Prozent mehr. In den großen Städten sind die Immobilienpreise seit 2009 im Schnitt um nahezu 50 Prozent angestiegen angestiegen. Bei diesen Preisanstiegen ist rein statistisch zu vermuten, dass die Preiswende bei Wohnimmobilien in Kürze kommen muss.

Was gegen eine Preiswende bei Wohnimmobilien spricht

Immobilien gelten nach wie vor als besonders sichere Anlage. Da aktuell die politische Situation eher unsicher ist, suchen die Anleger nach wie vor nach Sicherheit. Deswegen bleibt das Interesse an der eigenen Wohnimmobilie hoch – auch aus Apekten der Altersvorsorge.

Während die Einkommen in den letzten sieben Jahren um knapp 9 Prozent zulegten, verteuerten sich die Hauspreise um 19 Prozent. Zudem steigen Immobilienpreise deutlicher als Mieten. All das sind Indikatoren, sagt die eine Hälfte der Experten, die darauf hinweisen, dass der Kauf einer Immobilie sich nicht mehr lohnt. Manche beschwören auch das Aufziehen einer Immobilienblase.

Fakt ist, dass insbesondere in den Innenstadtlagen der Ballungszentren Wohnraum für Normalverdiener nicht mehr erschwinglich ist. Die Commerzbank weist in einer Studie darauf hin, dass Wohnimmobilien aktuell um ca. 10 Prozent überbewertet sind. Das gibt aber nur den Durschnittswert von Stadt und Land wieder. In den Großstädten kann mit einer Überbewertung von bis zu 30 Prozent gerechnet werden. Laut Commerzbank wird der Boom weitergehen, solange die Baufinanzierungszinsen auf dem aktuellen Niedrignvieau verharren. Da expansive Geldpolitik so schnell nicht beendet wird, spricht einiges dafür, dass der Immobilienboom vorerst weitergeht.

Was für eine Preiswende bei Wohnimmobilien spricht

Die Zinsentwicklung der letzten Jahre deutet darauf hin, dass Wohnimmobilien in vielen Fällen nach wie vor erschwinglich sind. Denn die Niedrigzinsen mildern die Preissteigerungen erheblich ab. Dadurch das Wohnimmobilien heute weit günstiger zu finanzieren sind, können viele den Traum der eigenen vier Wände weiterhin seriös und sicher realisieren.

Der Immobilienexperte Michael Voigtländer (Institut der Deutschen Wirtschaft, Köln) sagte kürzlich in der 3sat-Sendung makro : „In Deutschland ist nach wie vor eine konservative Kreditvergabe zu sehen. Die Hauskäufer verfügen über ein überdurchschnittliches Einkommen und haben einen festen Job. Außerdem wählen sie eine hohe Anfangstilgung und bringen genügend Eigenkapital in die Finanzierung ein. Deswegen ist mit einer Kredit- bzw. Immobilienblase nicht zu rechnen”. Er macht insbesondere den starken Zuzug in die Ballungszentren für den Preisanstieg verantwortlich, da aktuell zu wenig Wohnungen gebaut werden. Alles ist also das Spiel von Angebot und Nachfrage.

Drin sind sich nahezu alle Experten einig: Die Bundes- sowie die Länderregierungen müssen regulierend eingreifen. Insbesondere bei der Grunderwerbssteuer sowie beim geförderten Neubau von privat genutztem Wohnraum. Fakt ist auch, dass Deutschland bei der Eigenheimquote hinter nahezu allen europäischen Staaten hinterher hinkt. Denn die eigene Wohnimmobilie bleibt nach wie vor ein wichtiger Eckpfeiler der Altersvorsorge.

Wie Sie ihre Preiswende bei Wohnimmobilien einleiten können

Die Kosten einer Immobilie setzen sich aus vielen Faktoren zusammen: Da ist natürlich der Kaufpreis. Aber auch die Instandhaltung spielt eine große Rolle. Besonders die energetischen Kosten werden oftmals nicht mitkalkuliert. Wer heute ein energetisch saniertes Bestandshaus oder eine ebensolche Eigentumswohnung erwirbt, wird auf lange Sicht viel Geld sparen. Beim Neubau ist ein hoher Energiestandard inzwischen normal.

Lassen Sie sich bei der Kaufentscheidung nicht unter Druck setzen. Nur wer mit kühlen Kopf verhandelt, kommt zum sicheren Ziel. Natürlich ist auch die Lage entscheidend. Stimmt die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel und die Infrastruktur, spricht heute vieles für den neuen Wohnsitz in Randlagen der Ballungszentren. Hier sind nicht nur die Kaufpreise moderater. Auch die Lebensqualität ist besser. Statistiken beweisen, dass viele Familien mit Kindern lieber im Grünen als in der hektischen Innenstadt wohnen möchten.

Es spricht viel dafür, 2017 um den Immobilienerwerb zu kümmern. Die Preise sind zwar hoch – aber die Zinsen sehr niedrig. Wer die richtigen Entscheidungen trifft und sich zudem umfassend von einem bankenunabhängigen Baufinanzierungsprofi beraten lässt, kann zukunftssicher und vermögenbildend investieren. Für die eigenen Altersvorsorge genauso wie eine individuelle Lebensqualität.

https://www.zinsvergleich.de/2017/02/stadtflucht-wegen-immobilienkauf-ein-neuer-trend/