Zinskommentar

Zinsentwicklung 2016-2017 – eine Prognose

Zinsentwicklung 2016-2017: Kurzfristig historischer Niedrigzins - lanfristig langsamer Aufwärtstrend bis Ende 2017.
10 Oct
Zinsentwicklung 2016-2017: Beste Aussichten für Immobilienkäufer. (Foto: picjumbo.com)

Eine Prognose für die Zinsentwicklung 2016-2017 abzugeben, ist schwierig. Zu viele unsichere Faktoren spielen dabei eine Rolle. Dennoch ist sich die Mehrheit der Experten sicher, dass im nächsten Jahr der Markt in Bewegung kommen könnte. In den nächsten Monaten stehen einige Weichenstellungen an. Was macht die US-Notenbank? Wie gehen die amerikanische Wahlen aus? Und der Brexit? Weitere Anleihenprogramme der Europäischen Zentralbank? Ölpreis? Inflation? Folgende Faktoren werden die Zinsentwicklung 2016/2017 maßgeblich beeinflussen und darüber entscheiden, ob die Zinsen der Baufinanzierung weiterhin auf niedrigem Niveau verharren.

Zinsentwicklung 2016-2017 – die internationalen Einflussfaktoren

Der Blick nach Amerika ist immer wichtig, da die USA die weltgrößte Wirtschaftsmacht ist. Allein der Ausgang der Präsidentschaftswahl wird die globalen Finanzmärkte beeinflussen. Der US-Arbeitsmarkt zeigt sich uneinheitlich, die Wirtschaftsdaten sind aktuell eher mäßig. Hierin sind auch die Gründe zu sehen, dass die US-Notenbank schon seit längerer Zeit über eine Zinserhöhung redet, die Entscheidung aber weiter vor sich her schiebt. Sollte sie tatsächlich die Zinsen erhöhen, werden Aktien- wie Anleihenmarkt darauf reagieren. Das wird dann auch Einfluss auf Europa und auf die europäische Geldmarktpolitik haben. Aber auch Entscheidungen wie die angekündigte millardenschwere Strafzahlung der Deutschen Bank und deren letztendliche Höhe, könnten Einfluss nehmen. Moderate Aufwärtsrisiken für die Renditen leiten sich zum einen aus einer Zinserhöhung der US-Notenbank ab, die weiterhin im Dezember erwartet wird, sowie dem zukünftigen Kurs der US-Regierung nach der Präsidentschaftswahl.

Zinsentwicklung 2016-2017 – die europäischen Einflussfaktoren

Die europäische Zentralbank (EZB) sist aktuell mit den Grenzen ihres Kaufprogramms für Anleihen konfrontiert. Auch der unsichere  europäischen Bankensektor und die anhaltende politische Unsicherheit in den europäischen Krisenländern wie in Griechenland und Spanien werden als risikobehaftet eingestuft. In diesem Umfeld profitieren Bundesanleihen, die weiterhin als sicherer Hafen gesehen werden. Das drückt aber die Renditen. Andererseits könnten sich die Rendite für Anleihen aufwärts bewegen, wenn die US-Notenbank die Zinsen wie angedeutet im Dezember erhöhen sollte. Andere Risiken, wie die Lage in Griechenland oder Portugal, der Brexit oder das schwierige Verhältnis der EU mit osteuropäischen Mitgliedsstaaten insbesondere in Fragen der Flüchtlingspolitik, sind als langfristig zu sehen und werden im nächsten halben Jahr eher keinen Einfluss auf die Finanzmärkte nehmen.

Wesentlicher Grund für die ungewöhnlich konstante und günstige Zinslage ist die Geldpolitik der EZB, die kürzlich beschlossen hat, Anleihenkäufe und Niedrigzinspolitik fortzuführen. In der Euro-Zone bewegt sich aktuell auch nicht viel: Die Teuerungsrate im Jahresmittel legt nur um 0,4 Prozent zu. Die Arbeitslosigkeit bleibt über zehn Prozent. In einem Satz: An den Einflussfaktoren für den Bauzins hat sich aus europäischer Sicht in diesem Jahr nichts geändert, was prognostizieren lässt, dass die Zinsen weiterhin auf Niedrigniveau verharren.

Zinsentwicklung 2016-2017 – die deutschen Einflussfaktoren

Die deutschen Daten sehen besser aus. Eine extrem niedrige Arbeitslosigkeit mit 4,9 Prozent und eine Preissteigerung von 0,7 Prozent sind im europäischen Vergleich top. Das moderate Wirtschaftswachstum ist ebenso positiv. So werden die Renditen zehnjähriger Bundesanleihen weiterhin im negativ bleiben. Deswegen können Banken weiterhin günstig finanzieren und günstige Kredite anbieten. Diese Faktoren deuten darauf hin, dass der Bauzins bis zum Jahreswechsel weiterhin äußerst günstig bleibt.

Mittelfristig sieht das Bild anders aus. Falls die angekündigte US-Leitzinserhöhung kommt, wird das auch den Zins in Europa treiben.“Wir gehen davon aus, dass die Renditen zehnjähriger Bundesanleihen über die kommenden 12 Monate auf ein Niveau von rund 0,25 Prozent steigen,” meint unter anderen die Experten der Postbank. Unter diesem Einfluss werden die Baugeldzinsen im Lauf des Jahres 2017 moderat steigen. Sollte die EZB die Anleihenkäufe reduzieren, dann verstärkt sich dieser Effekt.

Beste Aussichten für Immobilienfinanzierer im 4. Quartal 2016

So unsicher sich der Finanzmarkt zeigt, so sicher ist der positive Effekt für Immobilienfinanzierer. In diesem Jahr sind keine Zinserhöhungen mehr zu erwarten. Wer aktuell über eine Baufinanzierung nachdenkt, sollte in Ruhe, aber bestimmt, handeln. Über den Jahreswechsel hinaus bleit unserer Ansicht nach Zeit, um sich die extrem günstigen Bauzinsen zu sichern. Folgt man den Experten, so ist ein leichter Zinsanstieg ab dem 2. Quartal zu erwarten, der sich bis zum Jahresende 2017 moderat weitergehen wird.

Die Kondition für eine Baufinanzierung, die auf 10 Jahre gebunden ist, liegt derzeit bei unter 1,2% . Für monatlich 1.000 Euro und einer Anfangstilgung von 3 Prozent können Sie damit ca. 300.000,- Euro finanzieren. Dieses Beispiel ist natürlich abhängig vom Beleihungswert, ihrer Bonität, der Tilgungshöhe und der Laufzeit des Baufinanzierungsdarlehens. Wenn Sie z. B. 40 Prozent Eigenmittel in die Finanzierung einbringen können, könnten Sie in vielen Fällen noch günstiger finanzieren; bei nur 10 Prozent würde die Finanzierung teurer. Deswegen sollten Sie das Gespräch mit einem bankenunabhängigen Baugeld-Vermittler suchen, um so zum bestmöglichen Angebot zu kommen.

Unsere Empfehlung: Möglichst hohe Anfangtilgung, möglichst lange Laufzeit des Kredits sowie Berücksichtigung von Sondertilgungsmöglichkeiten und Ratenanpassungen während der Laufzeit. So gehen Sie auf Nummer Sicher und sichern sich in den nächsten Monaten noch den historisch niedrigen Zinssatz für Ihre Baufnanzierung.

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