Baufinanzierung

Läuft Ihr Baufinanzierungsvertrag aus?

Die Zinsen für Baufinanzierung sind nach wie vor günstig. Seit Sommer ist zwar ein leichter Anstieg zu verzeichnen, das absolute historische Zinstief liegt hinter uns. Wie sich die Zinsen in Zukunft entwickeln, hängt in erster Linie von der Geldpolitik der EZB ab. Erst dann kommen Fragen nach Inflation und nationaler und weltwirt- schaftlicher Entwicklung zu tragen. Trotzdem sind Experten über- zeugt, dass die Politik des billigen Geld mittelfristig beendet wird. Ein wichtiger Indikator: Springt die Konjunktur in Europa und den USA wieder an, wird die EZB den Geldhahn zudrehen. Dann werden die Zinsen schlagartig steigen. Erste Anzeichen einer Konjunkturbe- lebung werden in Deutschland bereits für 2014 prognostiziert.

Was bedeutet diese Entwicklung für alle, deren Baufinanzierung in den nächsten 24 Monaten ausläuft und eine Anschlussfinanzierung fällig wird?

Wir meinen, dass Sie sich jetzt informieren sollten. Oder anders gesagt: Suchen Sie Ihren laufenden Baufinanzierungsvertrag und finden Sie heraus, wie lange dieser noch läuft. Wir in den nächsten 2 bis 2,5 Jahren eine Anschlussfinanzierung fällig, dann macht es durchaus Sinn, sich bis Anfang nächsten Jahres um eine Anschlussfinanzierung – Forward-Darlehen – zu kümmern. Inzwischen raten auch Verbraucherschützer zu Handeln. Verbraucherschützer meinen zwar, dass ein Nachverhandeln des alten Baufinanzierungsvertrag bei der Bank durchaus Sinn macht. Wir wissen aber, dass sich viele Banken darauf nicht einlassen. Andererseits sind aber die Banken, für die die Vertrauenskrise nicht ausgestanden ist, daran interessiert, ihre Kunden langfristig zu halten. Das geht besonders gut, wenn Sie mit einem Anschlussfinanzierungsangebot eines anderen Baufinanzierers winken. Aber auch der Wechsel zu einem anderen Finanzierer kann sich sehr wohl lohnen.

Übrigens: Der Kreditnehmer kann den Baufinanzierungsvertrag nach Ablauf von 10 Jahren – unabhängig von der Vertragslaufzeit (15, 20 oder mehr Jahre) – kündigen und zu einem neuen Anbieter wechseln.

Andreas Brönner, Vorstand des Online-Baufinanzierers ACCEDO AG sagt: ”Derzeit ist es weiterhin möglich, ein zehnjähriges Darlehen über 200 000 Euro für einen Sollzins von ca. 2,5 Prozent zu bekommen“. Wenn Sie zu lange warten würden und der Zinssatz in der Zwischenzeit um 0,5 Prozent steigen würde, kostet der Kredit am Ende der 10 jährigen Bindung ca. 10.000,– EUR mehr.

Vorzeitige Umschuldung oder Forward-Darlehen?

Wenn Sie sich jetzt schon sicher für die Zukunft aufstellen wollen, haben Sie zwei Möglichkeiten: Sie steigen per Umschuldung auf einen neuen Vertrag mit niedrigen Zinsen um (was eine „Vorfälligkeitsentschädigung“ kostet). Oder Sie entscheiden sich  jetzt für ein „Forward-Darlehen“. Damit legen Sie bereits (auch lange) vor Ablauf Ihres Erstvertrages fest, was Sie im Anschluss an Sollzins und Tilgung zahlen. Der Zinssatz für Forward-Darlehen liegt (je nach Länge der Vorlaufzeit bis zur tatsächlichem Vertragsstart) je nach Anbieter ein paar Prozentpunkte über dem aktuellen Baugeld-Zins, aber Sie haben dann die Sicherheit, für z. B. immer noch sehr günstige 3 Prozent (statt 2,5 Prozent) die nächsten 10 oder 15 Jahre ihre Baufinanzierung in trockenen Tüchern zu haben.

Wichtig bei Neuverhandlung und Forward: Flexible Verträge
Achten Sie darauf, dass Ihr neuer (Anschluss-) Vertrag sehr flexibel gehalten ist, z. B. Sondertilgungen und Ratenanpassungen während der Laufzeit möglich sind. Vertrauen Sie dabei nicht auf das Angebot Ihrer Hausbank, denn in vielen Fällen wird man als Stammkunde nicht den günstigsten Zinssatz wie ein Neukunde erhalten. Deswegen ist es mehr als ratsam, mindestens mit einem weiteren Anbieter – z. B. einem Online Direktvermittler – zu reden ist sich ein Angebot amchen zu lassen. Seriöse Anbieter erarbeiten dieses Angebot kostenfrei, Provisionen werden erst nach Abschluss fällig (und die zahlen auch nicht Sie, sondern diese sind bereits dem vermittelten Sollzins und Tilgung enthalten).

Mit welcher Alternative fahren Sie besser?
Diese Frage lässt sich nicht so leicht beantworten und es ist einige Rechnerei nötig, um einen realistischen Vergleich anstellen zu können. Wenn Sie umschulden wollen, wird eine Vorfälligkeitsentschädigung fällig, die oftmals über 10.000,– EUR liegt. Diese muss dann mit den ”neuen” Belastungen des neuen Vertrags addiert werden genauso wie die Zinsen, die Sie im ”alten” Vertrag über die Laufzeit bereits entrichtet haben. Das lassen Sie am besten einen Baufinanzierungsprofi rechnen.

Je nach Vorlaufzeit, erhöht sich der Zinssatz eines Forward-Darlehens um ein paar Prozentpunkte. Bei einem Vorlauf von 1 Jahr kann man von o,2 bis 0,4 Prozentpunkte ausgehen.
Bei 2 Jahren entsprechend mehr. Wenn Sie 2014 eine Anschlussfinanzierung benötigen, macht eine Umschuldung Ihres Altvertrages zumeist keinen Sinn. Bei 2 und mehr Jahren sieht das dann schon ganz anders aus; da kann eine Kündigung mit entsprechender Vorfälligkeitsentschädigung und ein neues, anschließendes Forwarddarlehen einiges an Geld sparen.

Wir empfehlen, sich jetzt zu informieren, bevor die Zinsen wieder nach oben schnellen – das dies passieren wird, ist klar, die Frage ist nur, wann. Seriöse Online-Baufinanzierungsvermittler (seriöse Anbieter erkennen Sie zumeist an Testsiegeln von FinanzTest, ÖkoTest, FocusMoney, n-tv, DISQ) berechnen Ihnen diese Varianten und Möglichkeiten kostenfrei.
Oftmals ist am Ende ein Vertragsabschluss mit einem dieser Anbieter – die zumeist Zugriff auf 100 oder mehr Bankangebote haben – sehr sinnvoll, weil diese Profis Ihnen zudem einen Mix aus Förderungen (z. B. KfW, Riester) individuell in Ihren Vertrag mit aufnehmen.

Nutzen Sie diese Möglichkeit und informieren Sie sich jetzt, damit Sie schnell reagieren und abschließen können, wenn der Zinssatz wieder Fahrt aufnimmt. Und das kommt bestimmt.