Es gibt viele Mieter in Deutschland, die sich – verständlicherweise und sehr zurecht – fragen: Wäre es nicht sinnvoller, jenes Geld, dass man für die Miete einer Wohnung oder eines Hauses zahlt, nicht lieber in eine eigene Immobilie zu investieren? Und, ob es nicht sogar möglich ist, die Finanzierung für die eigenen vier Wände so zu dimensionieren, dass die Wohnkosten monatlich nicht deutlich höher ausfallen, als wenn man „nur“ Miete zahlt.
Die Antwort auf die Fragen lautet klar: Ja, das geht. Unter anderem dank der üppigen und preiswerten Förderung durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau, kurz KfW.
Wir verraten Ihnen wichtige Details darüber, welche Voraussetzungen für die Unterstützung durch die KfW erfüllt sein müssen.
Was ist die KfW eigentlich?
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau existiert seit kurz nach dem Ende des zweiten Weltkriegs. Und – nomen est omen – wurde in erster Linie gegründet, um der deutschen Wirtschaft unter die Arme zu greifen. Mit günstigen Krediten für allerlei unterschiedliche Zwecke: Existenzgründer; kleine bis mittlere, mittelständische Unternehmen; Kauf und Bau von Prvat- und Firmen-Immobilien; Umweltschutz und Energiesparmaßnahmen; Infrastrukturen und anderes.
Der größte Kapitalgeber der KfW ist die Bundesrepublik Deutschland, einen gewissen Anteil liefern jeweils auch die Bundesländer. Grundsätzlich haftet der Bund für alle Kredite, das ist gesetzlich verankert. Der Geschäftsbericht der KfW weist für das Jahr 2011 eine Bilanzsumme von rund 495 Milliarden aus – innerhalb Deutschland ist das Institut die drittgrößte Bank.
Warum ist die KfW für den Immobilienerwerb interessant?
Allerdings kann man als aufstrebender Häuslebauer nicht einfach zur KfW spazieren und dort einen Kredit beantragen. Statt dessen vermitteln die meisten Banken in Deutschland einen solchen Kredit und verdienen dadurch an der Vermittlung, dass sie nicht die ganzen Zinsen an die KfW zurückzahlen müssen, die vom Kunden eigentlich an die KfW zu zahlen sind.
Was nun macht für private Bauherren, werdende Immobilienbesitzer oder Hauseigentümer den Kredit bei der KfW besonders interessant? In erster Linie die Tatsache, dass diese Kredite besonders günstig zu haben sind, also einen extrem niedrigen Zinssatz bieten. In einigen Bau- oder Sanierungsszenarien bleiben die Zinsen deutlich unter zwei Prozent – und das sind traumhafte Konditionen.
Typische KfW Szenarien für die Finanzierung
Es gibt eine Reihe typischer Szenarien, die die KfW in der Regel problemlos mit solchen günstigen Krediten fördert.
- Haussanierung und Effizienzsteigerung einer Immobilie
- Neubau eines Hauses
- Kauf eines Hauses oder einer Eigentumswohnung
- Behindertengerechter Umbau (hohes Alter, eingeschränkte Beweglichkeit der Bewohner, etc.)
Allerdings gibt es mit den KfW-Krediten vermittelnden Banken oft das Problem, dass diese sich nicht auf Kreditanträge einlassen, die nicht eine gewisse Mindestsumme beinhalten, also beispielsweise 50.000 Euro. Das liegt grundsätzlich einfach daran, dass für die Banken geringe Kreditsummen kaum lukrativ sind – das gilt erstrecht für niedrig verzinste Kredite der KfW, an denen die vermittelnden Banken nicht so viel verdienen wie mit Krediten, die sie selbst vergeben. Deshalb werden KfW-Kredite auch in einer Reihe von Banken nur dann angeboten, wenn sie noch mit einem zusätzlichen Darlehen direkt aus der Bank kombiniert werden.
Lassen sich mehrere KfW-Kredite gleichzeitig abschließen?
Allerdings, und zwar dann, wenn man ein bereits existierendes Haus kauft, es modernisiert und dann noch mit zusätzlichen Merkmalen ausstattet, die gefördert werden – also etwa ein Umbau für ältere Menschen. Auf diese Weise lassen sich problemlos KfW-Kredite zu sechsstelligen Summen kombinieren – und die gegenüber Krediten bei anderen Banken gesparten Zinsen können mehrere Tausend Euro betragen.
Weiterführende Informationen
Wer sich über die Geschichte der Kreditanstalt für Wiederaufbau informieren möchte, findet eine Vorstellung unter anderem in unserem Lexikoneintrag zur KfW sowie im Wikipedia-Eintrag zur KfW.
Welche Förderprogramme es im Einzelnen von der KfW für Privatpersonen im Bereich Bauen und Wohnen gibt, lässt sich auf der offiziellen Homepage der KfW herausfinden.