Baufinanzierung

Wohneigentum als Altersvorsorge rechtzeitig planen!

Wohneigentum als Altersvorsorge: früh damit beginnen.
29 May
Wer an eine Familie denkt, sollte auch an eine Immobilie denken. Wohneigentum als Altersvorsorge. (Foto: pexels.com)

Jahrzehntelang galt das Credo: Wohneigentum als Altersvorsorge ist die wichtigste Stütze der Vermögensplanung. Heute scheint man diesem Satz eher skeptisch gegenüberzustehen. Jedenfalls wenn man den vielen Artikeln, Blogs und Veröffentlichungen Glauben schenkt, die diesen Aspekt der Lebensplanung sehr kritisch gegenüber stehen. Natürlich sind durch die gesetzliche Wohnimmobilienkreditrichtlinie und durch steigende Kauf- und Baupreise die Voraussetzungen für den Kauf einer Immobilie erschwert worden. Aber was sind die Alternativen? Zur Miete Wohnen? Auf’s Land ziehen? Wer sich Zeit lässt und die Eckpunkte kennt, auf die zu achten ist, ist die Immobilie als Altersvorsorge nach wie vor alternativlos.

Mit Wohneigentum als Altersvorsorge sinkt das Armutsrisiko

Die Zeitschrift Spiegel hat recherchiert und stellt die Ergebnisse im Heft 21/2018 vor. Demnach gelten laut dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung nahezu 30 Prozent der Mieter als zumindest armutsgefährdet.  Vergleicht an dieses Riskio mit dem von vor ca. 20 Jahren, so hat sich das Armutsrisiko beinahe verdoppelt. Die Studie weist zudem darauf hin, dass insbesondere junge Erwachsene bis 35 Jahren davon betroffen seien.

Laut Studie liegt das Armutrisiko von Menschen, die eine Immobilie besitzen, lediglich bei vier Prozent Zudem ist dieser Wert sein ca. 20 Jahren konstant. Dass das Armutsrisiko insbesonders bei jüngeren Familien und der aktuellen Wohnsituation besonder hoch ist, ist auch leicht zu verstehen. Denn die Mieten steigen nun seit 10 Jahren kontinuierlich und durch Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen werden die Mietkosten zusätzlich getrieben. Wer mit einer Immobilie als Altersvorsorge nicht rechtzeitig vorbaut, kann im Alter vor großen finanziellen Problemen stehen.

Langfristig ist Mieten immer teurer als im Eigentum zu wohnen

Sich Wohneigentum als Altersvorsorge anzuschaffen, mag aktuell besonders teuer sein. Aber die immer noch niedrigen Baugeldzinsen kompensieren diese Anschaffungsmehrkosten. Bereits vor ca. 10 Jahren mussten Mieter mindestens ein Drittel des verfügbaren Einkommens für die Miete ausgeben. Heute können das besonders in Ballungszentren auch 45 oder mehr Prozent sein. Auf Dauer entsteht das Problem, dass durch diese Mietzahlungen kaum noch Geld für die Geldanlage und damit für die Altersvorsorge zur Verfügung steht. Dies Mietzahlungen können aber auch als monatliche Ratenzahlung in eine Baufinanzierung bzw. den Immobilienerwerb als vermögensbildende Maßnahme genutzt werden. Heute kann man zum Preis einer durchschnittlichen Miete einen langfristigen und hohen Kredit bedienen.

Aber es ist auch richtig, dass der Kauf einer Wohnimmobilie über einen überschaubaren Zeitraum Mehrkosten als die reinen Mietkosten verursacht. Dieser Zeitrau ist aber planbar. Auf lange Sicht kommt man aber weit günstiger weg. Und nicht nur das. Die eigene Immobilie zahlt immer auch auf das eigene Vermögen ein. Und kann zudem als Sicherheit dienen, wenn man später einmal einen Kredit braucht.

Wohneigentum als Altersvorsorge wird durch WIKR erschwert

Das Gesetz, das die Bundesregierung vor ca. 3 Jahren, gegen ein zu hohes Kreditrisiko erlassen hat, erschwert vielen den Zugang zu einer Baufnanzierung. Die Kernaussage der Wohnimmobiien-Kreditrichtlinie: Jeder Kreditnehmer sollte den Immobilienkredit beim Eintritt ins Rentenalter vollständig zurückgezahlt haben. Was im ersten Moment wie eine Verschärfung klingt, ist aber auch eine sinnvolle Grenze, um Wohneigentum als Altersvorsorge zu nutzen.

Grundsätzlich bedeutet diese Vorgabe, dass man möglichst früh mit der Anschaffung von Wohneigentum beginnen sollte. Diesen dann langfristig finanzieren, um vom Niedrigzins zu profitieren. Und die Tilgung so einstellen, dass man frühestmöglich wieder schuldenfrei ist.

Wer in jungen Jahren Wohneigentum als Altersvorsorge anschafft, muss einiges bedenken

Natürlich wird sich, je jünger man mit einer Baufinanzierung beginnt, im langen Lauf des Lebens noch einiges ändern, was man zum Finanzierungszeitpunkt nicht wissen konnte. Deswegen ist die größtmögliche Flexibilität des Baufinanzierungsvertrags besonders wichtig. Sondertilgungsmöglichkeiten sollten ebenso enthalten sein, wie kostenfreie Ratenanpassungen während der Laufzeit. Je flexibler der Vertrag ausgestaltet ist, umso länger wird man von einer langfristigen, niedrigverzinsten Baufinanzierung profitieren können.

Der Gesetzgeber hat vor Jahren, für viele unbemerkt, zudem ein weiteres Sicherungselement für Kreditnehmer eingeführt. Jeder Baufinanzierungsvertrag – egal wie lange er abgeschlossen ist – ist nach 10 Jahren ohne Angabe von Gründen kündbar. Danach kann man die Bank wechseln, einen neuen Vertrag zu veränderten Konditionen abschließen oder auch den Kredit komplett zurück zahlen. Dieses Kündigungsrecht gibt besonders jungen Kreditnehmern die Möglichkeit, auf unvorhergesehene Änderungen des eigenen Lebensentwurfs reagieren zu können, um solche Verträge anzupassen, zu ändern oder zu kündigen.

Wohneigentum als Altersvorsorge – umfassende Beratung ist notwendig

Wr heute in jungen Jahren bereits für die Altersabsicherung plant, sollte sich auf alle Fälle Zeit nehmen und die beste Beratung suchen. Eine Baufinanzierung ist keine triviale Angelegenheit. Sie ist für viele die wichtigste und größte Investition im Leben und zudem sehr komplex. Eine maßgeschneiderte und individuelle Baufinanzierung muss viele Faktoren durchleuchten, umfassende Angebotsvergleiche einholen und eine größtmögliche Flexibilität bieten. Da hilft zumeist auch nicht die Hausbank weiter, die normalerweise nur ein engen Grenzen denkt. Empfehlenswert ist der Kontakt zu einem Baufinanzierungsvermitler mit langjähriger Expertise und bewiesener Servicequalität.

Am Ende steht oftmals ein Mix aus verschiedenen Finanzierungsbausteinen: zinsgeförderte Kredite mit einem Bausparvertrag, einem klassischen Anuitätendarlehen sowie kommunalen und staatlichen Förderungen (z. B. Baukindergled) clever kombiniert und mit entsprechendem Eigenkapital unterfüttert. Der wichtigste Rat aus unserer Sicht: viel Zeit nehmen und intensiv und umfassend – auch eigeninitiativ – informieren. Erst wenn die Finanzierung klar ist, sollte mit der Immobiliensuche begonnen werden.

https://www.zinsvergleich.de/2018/02/immobilie-als-altersvorsorge-jetzt-aktiv-werden/