Immobilienkauf

Hauskauf finanzieren: Wann lohnt es sich?

Hauskauf finanzieren ist für Vermögensaufbau und Alterssicherung alternativlos – wenn man nicht in den Toplagen der Ballungszentren kaufwn will.
04 Apr
Hauskauf finanzieren – nach wie vor günstig, wenn man die Rahmenbedingungen kennt. (Foto: pexels.com)

Für viele die entscheidenste Frage im Leben: Soll und kann ich einen Hauskauf finanzieren? Fakt ist, dass der Immobilienwunsch ganz oben auf der Wunschliste der Deutschen steht. Dem entgegen steht die Befürchtung, sich mit einer Hausfinanzierung zu übernehmen. Es ist für viele nun mal die wichtigste und langfristigste finanzielle Entscheidung im Leben, diese langfristige Kreditlaufzeit einzigehen. Natürlich muss man das gut abwägen. Dabei spielen viele Faktoren ein Rolle: Welche Bausteine der Alterssicherung sind wichtig? Wie sieht meine zukünftige berufliche und private Planung aus? Will ich lieber in der Stadt oder auf dem Land wohnen? Kommt pendeln für mich in Frage? Das sind nur einige von vielen Fragen, die es zu beantworten gilt.

Hauskauf finanzieren – aktuellen Niedrigzins nutzen.

Wer sich nun entscheidet, ein eigenes Haus als Wunschziel anzustreben, dem stellt sich zuerst die Frage: Bauen oder Kaufen? Aufgrund der Flächennutzungsplane vieler Städte und Gemeinden ist für alle, die mehr Grund um die eigene Immobilie haben wollen, der Kauf einer Bestandsimmobilie interessanter. Aufgrund des Baubooms sind die viele Parzellen, die neu als Bauland ausgewiesen werden, eher klein dimensioniert. Denn Gemeinden haben ein gesteigertes Interesse, diese Neubausiedlungen zu verdichten, um möglichste viele neue Anwohner anzuziehen. Dasselbe gibt für Städte. Da hier Wohnraum und Bauland sowieso knapp ist, ist es einfacher, über eine Bestandsimmobilie seinen Traum zu verwirklichen.

Das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) hat sich die aktuelle Situation auf dem deutschen Käufermarkt betrachtet und ist zum Ergebnis gekommen, dass Kaufen in den allermeisten Fällen rentabler ist als Mieten. Dieses Ergebnis fußt insbesondere auf der Situation, dass in den letzten Jahren die Zinsen prozentuell stärker gefallen als die Preise gestiegen sind –im Durchschnitt liegt die Ersparnis bei 41 Prozent bezogen auf die monatliche Zahlung. Nicht einberechnet sind darin allerdings die Tilgungen, die während der Kreditlaufzeit bezahlt werden. Hier argumentiert das IW, dass Tilgungen ähnlich wie Geldanlagen zu sehen sind, denn diese dienen dem Vermögensaufbau.

Pendler sind im Vorteil, wenn sie einen Hauskauf finanzieren wollen.

Dieses Ergebnis verwundert nicht: Häuser sind auf dem Land weitaus günstiger als in den Boomstädten. Dafür nehmen immer mehr Menschen in Kauf, zum Arbeitsplatz in diese Städte zu pendeln. So berichtet die FAZ am 2.04.2017, dass die Zahl der Pendler in Deutschland einen neuen Rekordwert erreicht habe. So pendelten 2016 60 Prozent der Arbeitnehmer zum Job in eine andere Gemeinde. Die Einschränkung, die sich aus den längeren Anfahrtswegen ergibt, kompensieren diese Menschen mit mehr Wohn- und Lebensqualität in der Freizeit. Das stellt Gemeinden und Städte natürlich vor neue Herausforderungen. Für alle, die das Wohnen im Grünen bevorzugen, stellt sich damit natürlich immer auch die Frage nach den Verkehrsanbindungen bzw. nach Öffentlichen Verkehrsmitteln. Auch ein wichtiger Faktor, wenn es um den Wertzuwachs der eigenen Immobilie geht. Je besser die Anbindung umso wahrscheinlicher, dass die eigene Immobilie über die Jahre an Wert gewinnt.

Für viele, die einen Hauskauf finanzieren wollen, liegt die Schmerzgrenze für die Wegstrecke Wohnung zur Arbeit bei 30 Kilometern. In den richtig teureren Metropolen wie München nehmen einige auch Wege bis 80 Kilometer in Kauf. Diese Ergebnisse stammen aus einer Studie der Sparda-Bank, die Wohnungsgröße und Kaufpreis in Relation setzte. Als Referenzgröße legte man den durchschnittlichen deutschen Kaufpreis für Immobilien von 242.000 Euro zugrunde. Während man dafür in Berlin in Toplagen Wohnungen von ca. 45 Quadratmeter kaufen kann, erhält man für das gleiche Geld am Stadtrand ca. 130 Quadratmeter.

Hauskauf finanzieren – perspektivisch eine gute Idee.

Das IW ist überzeugt, dass es in den allermeisten Fällen auch für den Vermögensaufbau und die Alterssicherung sehr sinnvoll ist, aktuell ein Haus zu kaufen. Zudem sehen die Experten keine Anzeichen für eine Überhitzung am Markt oder eine Immobilienblase. Auf Online-Plattformen sei der Anteil der Kaufgesuche (gegenüber den Mietanfragen) in den vergangenen Jahren nur geringfügig gestiegen. Zudem sind die Hürden hoch für alle, die einen Hauskauf finanzieren möchten: Die meisten Banken verlangen immerhin 20 Prozent des Kaufpreises als Eigenkapital. Zudem sind Grunderwerbsteuer, Notar- und Maklerkosten hierzulande höher als in anderen Ländern. Der deutsche Hauskäufer neigt sowieso zur Sicherheit und scheut das Spekulationsrisiko.

Hauskauf finanzieren – der Gesetzgeber ist gefordert.

Trotz der guten Rahmenbedingungen im Umfeld des Niedrigzinses stagniert die Wohneigentumsbildung. Nur Haushalte, die über 40 Jahre durchschnittlich alt sind, sowie Haushalte mit besonders hohen Einkommen konnten ihre Wohneigentumsquote steigern. In mittlerem Einkommensgruppen gab es dagegen sogar Rückgänge. Deswegen wünschen sich Bausparkassen, Baufinanzierer und Banken, dass der Gesetzgeber eingreifen muss, um den Trend zum Eigenheim und der damit verbundenen Vorteile für die Alterssicherung zu stärken. Folgende Vorschläge liegen auf dem Tisch:

  1. Neugestaltung der Grunderwerbsteuer , so dass die Steuer monatlich über einen Zeitraum von 10 Jahren beglichen werden kann. Außerdem sollte die Steuer gesenkt werden, wobei bei Verkäufen innerhalb von 5 Jahren jedoch eine Zusatzsteuer erhoben wird.
  2. Der Staat stützt die Finanzierung von Geringverdienern durch Ausfallgarantien. So kann man das notwendige Eigenkapitalanteil deutlich verringert. Zudem sollten Tilgungszuschüsse gewährt werden, was die Gefahr von Überschuldungen mindert.
  3. Es stehen neue Finanzierungsmodelle zur Diskussion:  z. B. Miet-Kauf-Modelle, bei denen dman zunächst mietet und später zu einem festen Zeitpunkt kauft. Die Mietzahlungen sollte dabei mit einem Anteil auch als Anzahlung auf den Kaufpreis berücksichtigt werden.

Die aktuelle Niedrigzinsphase, die nach derzeitigen Erwartungen noch länger anhalten wird, bietet die große Chance den Schritt ins Wohneigentum zu ermöglichen. Wer einen Hauskauf finanzieren möchte, trifft also heute auf beste Voraussetzungen. Aktuell sollten vor allem jene aktiv werden, die über ein monatliches Haushalts-Nettoeinkommen von 4.000 Euro oder mehr verfügen.  Das Finanzierungsumfeld ist günstig wie nie. Und wer nicht gerade in den Toplagen der Ballungszentren Eigentum erwerben möchte, findet auch finanzierbare Angebote.

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