Anschlussfinanzierung

Nachfrage nach Forwarddarlehen steigend

Ende des günstigen Zinses in Sicht? Die Nachfrage nach Forwarddarlehen steigt seit 3 Monaten.
16 Jan
Nachfrage nach Forwarddarlehen steigt – ist das Ende des historischen Niedrigzinses in Sicht. (Foto:deathtostock.com)

Jetzt da sich die Anzeigen verdichten, dass die Bauzinsen langsam wieder steigen werden, steigt auch die Nachfrage nach Forwarddarlehen. Die Kunden rechnen offenbar auch mit einem Zinsanstieg. Diese Tendenz zeigen sich in einem signifikatem Plus der Nachfrage nach Forwarddarlehen auch bei ACCEDO, einem der großen deutschen Vermittler von Hypotheken-Darlehen. Das steigende Interesse spiegelt die gewisse Unsicherheit wieder, die aktuell den Bauzinsmarkt umtreibt. Denn mit einem Forwarddarlehen kann man sich jetzt noch die aktuellen Minizinsen für die Zukunft und die eigene Anschlussfinanzierung sichern. Die aktuelle Situation zeigt, dass sich besonders Kreditnehmer, deren Erstfinanzierung in 2-3 Jahren auslaufen, über die Möglichkeiten eines Forwarddarlehens informieren.

Nachfrage nach Forwarddarlehen – Trump, Brexit und Inflation als Zinstreiber

Wer in den letzten 5 Jahren eine Baufinanzierung abgeschlossen hatte, konnte sich über einen niedrigen Zinssatz freuen. Andere, die im Jahre 2007 oder 2008 noch um die 5 Prozent abgeschlossen hatten, nähern sich der 10 Jahres-Marke. Nach 10 Jahren ist jede längerfristige Baufinanzierung mit einem Vorlauf von einem halben Jahr seitens der Kreditnehmer kündbar. Deswegen macht es Sinn, sich jetzt mit einem Forwarddarlehen zu beschäftigen. Besonders, weil derzeit die Befürchtung umgeht, dass die Zinsen wieder nach oben gehen können.

Die Möglichkeit einer Zinswende befeuern die Ereignisse der letzten Monate. Die Wahl von Donald Trump in den USA. der englische Ausstieg aus der EU, aber auch die wieder steigenden Preise, insbesondere bei Energieausgaben, befeuern Vermutungen, dass die historische Niedrigzinsphase sich auf ihr Ende zubewegt. Vor diesem Hintergrund steigt die Nachfrage von Forwarddarlehen von Kunden, deren Erstfinanzierung in ein bis 2 Jahren ausläuft. Aber auch die Zahl der Abschlüsse eines Forward-Darlehens sind in den letzten 3 Monaten merklich gestiegen. Bis in den Spätsommer 2016 waren Forward-Darlehen eine Anschlussfinanzierungsform, die eher selten nachgefragt war.

Leichter Zinsanstieg in der Baufinanzierung ist Realität

Fakt ist, dass sich die Bauzinsen in den letzten zwei Monaten leicht verteuert haben. Bei Standarddarlehen entspricht das einer Erhöhnung von unter 20 Euro im Monat. Sicher kein dramatischer Wert. Bei einer durchschnittlichen Darlehenshöhe von ca. 250.000,– Euro fällt die Zinsbindung um etwas mehr als einen Monat länger aus. Diese Zahlen weisen darauf hin, dass ein hektisches Agieren nicht notwendig erscheint. Dieser leichte Zinsanstieg deutet nicht darauf hin, dass eine plötzliche Zinserhöhung zu erwarten ist. Trotzdem erscheint es sinnvoll, dass sich alle Kunden, die Ihre Baufinanzierung vor 8-9 Jahren abgeschlossen haben, jetzt über die Möglichkeiten eines Forwarddarlehens informieren sollten.

Der leichte Zinsanstieg bewegt sich aber immer noch auf niedrigem Niveau. Aus heutiger Sicht wird sich der Bauzins in diesem Jahr um höchsten 1 Prozent verteuern. Natürlich summieren sich ein Prozent über die Jahre einer Anschlussfinanzierung auch. Und es ist davon auszugehen, dass die Nachfrage nach Forwarddarlehen auch in nächster Zeit weiter steigen wird. Dabei lohnt ein Blick auf die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank und auf die Wertentwicklung deutscher Staatsanleihen. Ein großer Zinssprung ist dann zu erwarten, wenn die EZB die Geldschleusen wieder schließt und den Ankauf von Staatsanleihen einstellt. Vor allem der Blick auf letztere lohnt. Rentieren Staatsanleihen wieder besser, wird die Baufinanzierung auch wieder teurer.

Forwarddarlehen – eine Wette auf höhere Zinsen in Zukunft

Was ist eigentlich ein Forwarddarlehen? Genaugenommen ist es eine Art Wette auf steigende Baufinanzierungszinsen. Wenn Sie glauben, dass eine Baufinanzierung in den 2 bis 3 Jahren vor Ablauf ihrer Erstfinanzierung viel teurer wird, weil die Zinsen steigen, ist ein Forwarddarlehen die erste Wahl. Haben Sie ihren Ihr Vertrag zwischen 2008 und  2011 abgeschlossen, so können Sie bereits heute ein Forward-Darlehen abschließen.  Dieses kann bereits 36 Monate vor Ablauf (also nach 7 Jahren) eingegangen werden. Einige Banken bieten Forwarddarlehen sogar mit einer Vorlaufzeit von 5 Jahren an. Dieses sichert Ihnen den aktuell günstigen Zinssatz für die teurere Zukunft. Dafür sind aber Zinsaufschläge zu bezahlen.

Diese Zinsaufschläge variieren bei einer 12 monatigen Vorlaufzeit wischen 0,1 und 0,3 Prozentpunkte. Bei einer 3 jährigen Vorlaufzeit beträgt diese Spanne immerhin zwischen 0,2 und 0,75 Prozent. Da macht es bei dem aktuellen Bauzins schon einen Unterschied, ob Sie dann 2,5 oder 3,75 Prozent während der Laufzeit Ihrer Anschlussfinanzierung zahlen müssen. Deswegen ist der Zeitpunkt wichtig, an dem das Forwarddarlehen abgeschlossen wird.

Eine Nachfrage nach Forwarddarlehen kostet nichts

Allein schon aufgrund der Zinsaufschläge, die je nach Vorlauflänge bis zur Kreditauszahlung berechnet werden – und die zudem von Bank zu Bank varieren, ist es sehr empfehlenswert, die kostenlose Beratung eines Baufinanzierungsvermittlers zu suchen. Dann wird auch ziemlich schnell klar, wann für Sie der beste Zeitpunkt für eine Anschlussfinanzierung mittels Forwarddarlehen ist. Wichtig ist für die Anschlussfinanzierung auch, den möglichst besten Vertrag z. B. mit Sondertilgungsmöglichkeiten, hoher Tilgung und eventuellen Ratenanpassungen während der Laufzeit zu wählen. Aufgrund der auch in naher Zukunft günstigen Baugeldzinsen sollten Sie zudem über eine Anschlussfinanzierung nachdenken, die bis zur völligen Schuldenfreiheit – also langfristig – läuft. Auch bei einer Anschlussfinanzierung gilt, dass Sie diese nach 10 Jahren ohne Angabe von Gründen kündigen können.

Weitere Informationen zu einem optimalen Forwarddarlehen finden Sie auch in folgendem Zinsvergleich Artikel, der zwar schon etwas älter ist, die wichtigen Eckpunkte aber beschreibt:

Die Vorzeichen der letzten Wochen nehmen nun Kontur an: Die Baufinanzierungszinsen beginnen wieder zu steigen, ein Rückfall in das historisch günstige Zinstief, das im 1. Quartal 2015 erreicht wurde, scheint nicht mehr wahrscheinlich. Seit Mai hat sich Baugeld deutlich verteuert, wenngleich auf immer noch niedrigem Niveau. Die Frage nach der richtigen Strategie bei steigenden Baugeldzinsen …
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