Derzeit verbreitet sich in Deutschland eine Stimmung, dass Wohnen immer teurer werde und Wohnimmobilien nahezu unerschwinglich seien. Viele stellen sich deswegen die Frage, ob man das eigene Geld nicht lieber für Konsum ausgeben solle, für schicke Kleidung, schnelle Autos, elegante Wohnungseinrichtungen und exklusive Urlaubsreisen? Denn das Geld auf der Bank bringe ja auch keine Rendite. Andererseits: Wer heute nichts fürs Alter zurücklegt, wird womöglich später in der Rente vor finanziellen Problemen stehen.
Der Immobilienkauf hat grundsätzlich zwei wesentliche Vorteile: Man kann Lebensqualität ”konsumieren”, weil man dann nach seinen eigenen Vorstellungen wohnen kann und er ist zudem eine wesentlicher Baustein einer seriösen Altersvorsorge, da man sich später die Miete gänzlich spart. Trotzdem: Allerorten ist von immensen Preissprüngen auf dem Immobilienmarkt – inzwischen auch in sogenannten B-Städten wie Dresden, Leipzig oder Hannover – zu lesen. 30 bis 50 Prozent Preissteigerungen in der gesamten Aufschwungphase seit 2005 gelten inzwischen als gesichert. Das kann einem Immobilieninteressenten schon die Schweißperlen auf die Stirn treiben. Doch betrachtet man das Verhältnis von Preissteigerung und Lohnerhöhung sowie niedrigstem derzeitigen Bauzins, dann entspannt sich dieses Gefühl schon merklich. Laut einem Bericht des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA) hat sich das Verhältnis zwischen Hauspreisen und Einkommen sogar leicht zum Positiven geändert: ”Der Preis für eine 125 qm-Eigentumswohnung mit gehobener Ausstattung lag 2013 bei 7,75 Nettojahreskaltmieten. 2005 schlug er dagegen mit 7,85 Nettojahreskaltmieten zu Buche”.
Ds Institut Empirica macht noch eine weitere Rechnung auf: ”Ein Wohnungserwerb ist für jeden machbar (unter der Voraussetzung, dass man ein Jahreseinkommen als Eigenkapital zum Kauf nutzen kann), wenn die Baufinanzierungsbelastung von 6 Prozent nicht mehr als 35 Prozent des zur Verfügung stehenden Haushaltsnettoeinkommens ausmacht”. Diese sechs Prozent setzen sich dabei aus Tilgung und Zinsen zusammen. Dabei hat Empirica die hohe Belastung mit einer Tilgrung von rund vier Prozent berechnet. eine Tilgungsrate, die besonders schnell die Schuldenfreiheit bringt.
Ein weiterer Indikator, den man in die eigenen Vorberechnungen einbeziehen sollte, die der Anteil der Eigenfinanzierung, die man zusätzlich zur Baufinanzierung stemmen kann. Aus unserer Perspektive sollten es 25 bis 30 Prozent an der Gesamtinvestitionssumme schon sein; also grob gesprochen, wer 80.000,- Euro Eigenmittel einbringen kann, ist in der Lage, eine Immobilie im Wert von ca. 250.000,– Euro zu finanzieren. Es sollten aber auch nicht weniger als diese 25 Prozent sein, dann die Gefahr der Überschuldung wächst und zudem Baukredite immer teurer werden. Mit einem 30 prozentigen oder größerem Eigenanteil kann man besonders von dem derzeitig extrem günstigen Baugeld profitieren. Und noch ein Wert, der zukünftigen Immobilienkäufern Mut macht: Ein 200.000,- Baukredit lässt sich bei einer Laufzeit von 10 Jahren und einer Anfangstilgung von 2 Prozent mit einer monatlichen Belastung von unter 700,– Euro bedienen.
Fazit: Alle, die derzeit noch über keine eigene Immobilie verfügen, sollten lieber in einem Eigentumswohnung oder in ein Haus investieren anstatt das Geld für den schnellen Konsum zu verjubeln. Aufgrund der gestiegenen Einkommen und der derzeit extrem günstigen Kredite für eine seriöse Baufinanzierung ist das Geld nach wie vor gut investiert und sichert zudem die Altersvorsorge. So wird eine, in diesem Jahr gekaufte Immobilie, zu einem erschwinglichen und vor allem zukunftssicheren Invest und dient dem wichtigen Vermögensaufbau.