Baufinanzierung

We entwickeln sich die Baugeld-Zinsen 2013?

 

Wer bei der Planung seiner Baufinanzierung auf Nummer Sicher gehen will, der sollte folgende Indikatoren im Auge behalten, deren Verhalten die Entwicklung der Baugeld-Zinsen entscheidend beeinflussen: Dazu gehören die Entwicklung der deutschen Pfandbriefe, der Bundesanleihen, der Inflation und die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Neben diesen „harten Faktoren” gilt es aber auch, die „weichen Faktoren” wie das gegenseitige Vetrauen der Banken untereinander, zu welchen Konditionen sie sich gegenseitig Geld leihen, oder aber auch die Entwicklung der europäischen Schuldenkrise oder Entscheidungen des Deutschen Bundesverfassungsgerichte zum europäischen Rettungsschirm. Hier noch einige weitere Hintergründe:

DGFZ Rendite nimmt indirket Einfluss auf die Baugeld-Zinsen

Die DGFZ-Rendite für zehnjährige Pfandbriefe lag 2012 um und unter 2,0%. Günstiger war sie seit ihrer Einführung vor über 30 Jahren nie. Dieser Pfandbrief ist ein wichtiger Indikator für das Zinsniveau für Baugeld. Steigt dieser wieder, kann davon ausgegangen werden, dass dieses sofort Einfluss auf die derzeit historischen niedrigen Zinsen nehmen und der Markt damit wieder drehen wird. Dieser Index stieg im Januar für 10 jährige DGZF-Pfandbriefe vom 2. Januar von 1,74 auf 1,91 am 7. Januar. Anmerkung: Die DGFZ-Rendite bezieht sich auf die Pfandbriefrenditen der Deka-Bank und der Landesbanken. Die Pfandbriefrenditen beziehen sich auf die Refinanzierung der Baufinanzierung und nehmen dadurch direkt Einfluss auf die Baugeld-Zinsen.

Baugeld-Zinsen abhängig vom EZB-Leitzins

Der EZB-Leitzinsen steht derzeit auf dem historisch niedrigen Wert von 0,75% . Hier zeigen sich derzeit keine Indikatoren zu einer Zinsumkehr. Die EZB- Strategie des Staatsanleihen-Kauf besteht – einfach gesprochen – im Anwerfen der Notenpresse und könnte aber zu einem Szenario führen, das sowohl Inflation wie auch höhere Zinsen zur Folge hat.

Die Leitzins um 0,25% für Geld, das sich Banken ausleihen können wie für beim Zinssatz für Über-Nacht-Einlagen bei der Notenbank, hat zudem Bestand. Mit diesem Maßnahmen will die EZB erreichen, dass Kredite günstiger werden und damit der so lange ersehnte Wirtschaftsaufschwung im Euroraum eingeleitet wird. Dieser niedrige Zinssatz führte aber bisher nicht dazu, dass das Vertrauen innerhalb des Bankmarktes zurückgekehrt ist; Nach wie vor leihen sich Banken untereinander kaum Geld und lagern ihre Liquidität lieber bei der EZB aus.

Der Euro Bund Future ist in den ersten Handelstagen 2013   ist bei 10jähriger Bundesanleihen von 1,44 Prozent auf 1,54 Prozent gestiegen; hier zeigt sich, wie bei der DGZF-Rendite, ebenfalls ein leichter Anstieg. Bleiben beide Indizes dieser leicht steigenden Entwicklung treu, dann hat das auch leicht steigende Baufinanzierungs-Zinsen zur Folge.

Psychologische Einflüsse auf den Baugeld-Zins

Andere Faktoren lassen sich nicht so einfach über Indizes abbilden, weil dabei auch viel Psychologie mitspielt; Ein großer Risikofaktor für eine zukünftige Prognostik besteht in der Einflussnahme der Politik auf die Geldmarkt-Entwicklung. Derzeitige Strategie der Euro-Länder ist nach wie (die von der Notenbanken festgelegten) extrem niedrige Leitzinsen sowie massenhafte Aufkäufe von Staatsanleihen, um auch weiterhin die Finanzierung der Staatsschulden der angeschlagenen Euro-Länder sicherzustellen und um somit auch das politische Problem eines Auseinanderbrechens des Euro-Raum sowie einzelner Länder zu verhindern. Den Preis haben die Bürger zu zahlen, deren Renditeaussichten bei Sparverträgen und Rentenprodukten gegen Null tendieren. Andererseits aber auch gut für alle, die Immobilien kaufen oder neu bauen wollen; letztere kommen nun schon über ein Jahr in den Genuss historischer Zinsstände. Sogesehen ist auf dem deutschen Anlagemarkt nur der Kauf von Immobilien oder von Kapitalanlage-Immobilien lohnen – solange die Immobilien in guter Lage und von entsprechender baulichen und energetischen Qualität sind, wodurch sie sich entsprechend gut vermieten lassen. Oder man investiert aus Sicht der Altersabsicherung eine eigengenutzte Immobilie, um später keine Miete zahlen zu müssen.