Baufinanzierung

Anschlussfinanzierung: Geld sparen durch Anbieterwechsel

Es scheint ein weit verbreitetes Phänomen unter den deutschen Bürgerinnen und Bürgern zu sein: Ähnlich wie beim Stromanbieter tun sich viele Menschen schwer, auch beim Thema Baufinanzierung ein günstigeres Kreditinstitut zu wählen. Viele bleiben nach Ablauf der Zinsbindung ihres Hypothekendarlehens aus Bequemlichkeit und vermeintlicher Treue bei ihrer Hausbankund entscheiden sich für eine sogenannte Prolongation.

Viele Banken versuchen, bei der Anschlussfinanzierung gutes Geld zu verdienen

Unter Anschussfinanzierung ist eine Vertragsverlängerung bei der alten Bank zu verstehen, wenn der Erstkredit nach 5, 10 oder 15 Jahren ausläuft, und ein Folgekreidt benötigt wird – jedoch mit neuen Konditionen. Diese führen häufig dazu, dass der Kunde mehr Zinsen als nötig zahlen muss. Dabei hat jeder Kreditnehmer das Recht, eine Anschlussfinanzierung, auch Umschuldung genannt, bei einer konkurrierenden Bank durchzuführen. Je länger die Restlaufzeit des Darlehens, umso lohnender kann diese Maßnahme sein.

Anbieterwechsel immer bedenken, wenn eine Anschlussfinanzierung fällig wird

Es lohnt sich in jedem Fall, zumindest einen Vergleich zu tätigen, bevor man sich entweder für eine Prolongation oder eine Anschlussfinanzierung bei einem anderen Kreditinstitut entscheidet. Es gibt keine Verpflichtung, den Folge- bzw. Anschlusskredit beim Finanzierer des Erstdarlehens abzuschließen. Der Anbieterwechsel steht also jedem offen. Geschehen sollte das etwa ein halbes Jahr vor Ablauf der Zinsbindung. Nur so hat der Verbraucher genügend Zeit, um die aktuelle Marktlage zu überblicken.

Für einen Anbieterwechsel auch bankenunabhängige Direktfinanzierer anfragen

Es empfiehlt sich, dabei einen unabhängigen Finanzberater zu konsultieren, der den Verbraucher beim Sichten der Angebote unterstützt. Drei Monate bevor die Zinsbindung endet, müssen Banken den Kreditnehmer darüber informieren und neue Konditionen anbieten. Zu diesem Zeitpunkt sollten bereits einige Angebote von anderen Kreditinstituten vorliegen und eine Entscheidung getroffen werden. Auch haben Sie immer die Möglichkeit, mit dem Angebot eines anderen Anbieters die Hausbank zu konfrontieren, um so auch dort günstigere Konditionen auszuhandeln. Ein Anbieterwechsel empfiehlt sich aber auf jeden Fall, wenn das Erstangebot der Anschlussfinanzierung weiter über vergleichbaren Angeboten der Direkt-Finanzierer liegt. Sogar die Deutsche Bank weist auf diese Möglichkeit hin.

Ein Anbieterwechsel ist einfacher als man denkt

Eine Umschuldung führt zu einer Änderung im Grundbuch und kann eine Wertprüfung des Hauses mit sich ziehen. In der Regel kümmert sich der neue Darlehensanbieter um die komplette Abwicklung, allerdings muss der Kunde Gebühren zahlen, die etwa 0,2 Prozent der Grundschuld betragen – manche Anbieter verzichten aber auch darauf. In einigen Fällen kommt es sogar vor, dass zwei oder mehr Anschlussfinanzierungen abgeschlossen werden. Dadurch können Kredite schneller getilgt werden.