Vergangenes Jahr hat die Postbank eine Studie veröffentlicht, die Auskunft darüber gibt, in welchen Regionen Bauen oder Immobilienkauf noch erschwinglich sind. Das ernüchternde Fazit zuerst: Für Familien mit einem durchschnittlichen Haushaltseinkommen ist es aktuell in Ballungszentren kaum noch möglich, Immobilien zu erwerben, zu massiv sind die Quadratmeterpreise in letzter Zeit gestiegen. Die gute Nachricht: Immobilien günstig zu erwerben ist möglich, wenn man diese nicht gerade in die boomenden Metropolen wie München, Hamburg oder Frankfurt erwerben möchte. Ein großer Unterschied tut sich aber trotzdem auf: Singles und alleinstehende Paare sind, gemessen am Anteil des Einkommens, das man für eine Baufinanzierung aufbringen muss, am besten dran. Genauere Auskunft gibt diese Infografik der Postbank-Studie: Info-Grafik.
Immobilien günstig erwerben – auf die Immobiliengröße kommt es an
So ungewöhnlich es im ersten Moment klingt, so einleuchtend ist es auf den zweiten Blick: Für Familien ist es in einem Viertel der deutschen Regionen inzwischen nahezu unmöglich, eine erschwingliche Immobilie zu erwerben – einfach deswegen, weil entsprechende Wohnungsgrößen kaum zur Verfügungen stehen, extrem gesucht sind bzw. aufgrund der Quadratmeterzahl teuer werden. Laut Studie sind in Städten Wohnungsgrößen um 70 Quadratmeter die am meisten gesuchten Immobilien, auch weil sie wegen der eher geringeren Quadratmeterzahl gerade noch bezahlbar (Quadratmeter-Kaufpreis bei ca. 3.500,– oder mehr) und immer mehr Singlehaushalte vorzufinden sind.
Laut Postbankstudie muss ein Single in folgenden Städten zudem 50 oder mehr Prozent des monatlich zur Verfügung stehenden Nettoeinkommens für den Kauf einer 110 Quadatmeter großen Immobilie ausgeben: Freiburg, München, Berlin, Hamburg aber auch Garmisch, Rosenheim, Regensburg und Miesbach (diese Städte gelten als die teuersten Flecken in Deutschland).
Familien mit einem Kind, die eine Wohnungs- bzw. Hausgröße von ca 130 Quadratmeter suchen, werden im gesamten Großraum München, Berlin sowie in Hamburg 50 Prozent des monatlichen Nettoeinkommens aufwenden müssen, während Senioren-Paaren, die über ein durchschnittliches Renteneinkommen verfügen, bereits die Alpen- sowie die Künstenregionen, sowie die Ballungszentren an Main, Rhein und Elbe verwehrt bleiben bzw. als unfinanzierbar gelten.
Jetzt über einen Kauf nachdenken – denn Immobilien günstig im Alter erwerben ist aktuell nur mit viel Glück möglich
Da sich die Zinsen für Geldanlagen auch weiterhin auf niedrigstem Niveau bewegen werden, Aktien aufgrund der Turbulenzen auf den Weltmärkten fragil zeigen und sonstige Geldanlagen kaum Rendite abwerden, werden weiterhin viele ihr Geld in Immobilien stecken, denn es gibt sie noch, die Regionen, in denen sie Immobilien günstig erwerben können; besonders dann, wenn Sie noch 20 bis 25 Jahre erwerbstätig sind. Wer Immobilien mit Wertsteigerungspotential sucht, wird laut Postbank-Studie ”dank einer positiven Bevölkerungsentwicklung … in Cloppenburg, Lüneburg und Harburg in Niedersachsen, Trier in Rheinland-Pfalz, Segeberg in Schleswig-Holstein sowie Havelland und Barnim in Brandenburg” fündig werden können. Aber auch woanders in Deutschland – ausgenommen in südlichen Gefilden – sind auch im Umfeld von Ballungszentren interessante Angebote zu finden, sagt die Postbank-Studie.
Immobilien günstig finanzieren – auf die Beleihung kommt es an
Wer aktuell besonders günstige Zinsen und attraktive Laufzeiten sucht, die schneller zur Schuldenfreiheit führen, der wird besonders dann fündig, wenn er mindestens 20 Prozent (oder mehr) Eigenkapital gemessen am Kaufpreis mitbringt. Grundsätzlich kann jeder, der über ca. 100.000,- Eigenmittel verfügt, Immobilien günstig finanzieren und gleichzeitig die niedrigen Zinsen nutzen, durch eine höhere Tilgung schneller schuldenfrei zu sein. Sogar das eigene Haus im Grünen erscheint vor diesem Hintergrund machbar.
Aber auch hier gilt: Wer in Zeiten des Immobilienbooms Immobilien günstig und vor allem sicher finanzieren möchte, sollte sich nicht auf das erstbeste Angebot einlassen. Anbieter sondieren, sich umfassend beraten lassen und flexible Verträge abschließen sind das Gebot der Stunde. Dabei verweisen wir auf einen Markttest der Zeitschrift Finanztest, die dringen dazu rät, sich mit Direktbaufinanzierer nbzw. Baugeldvermittlern in Verbindung zu setzen, denn das beste Baugeld gibt es nicht bei der Bank.
