Zinskommentar

Zinsentwicklung 2015 und Zinsvergleich 2014

11 Nov
Zinsentwicklung 2015: Wer Immobilien finanzieren möchte, sollte das 2015 tun, bevor Inflation und Zinsen steigen. (Foto: Thorben Wengert_pixelio.de)

Zinsentwicklung 2015: Wer Immobilien finanzieren möchte, sollte das 2015 tun, bevor Inflation und Zinsen steigen. (Foto: Thorben Wengert_pixelio.de)

Zinsentwicklung 2015: Wer Immobilien finanzieren möchte, sollte das 2015 tun, bevor Inflation und Zinsen steigen.
(Foto: Thorben Wengert_pixelio.de)

EZB-Chef Draghi plant eine Geldschwemme. Er möchte die EZB-Bilanz ingesamt um eine Billion Euro ausweiten. Hintergrund sind die nach wie vor schlechten Konjunkturdaten Europas, die Angst vor Deflation sowie der stotternde Wirtschaftsmotor in Italien, Frankreich, Spanien und Griechenland. Diese Geld will die EZB in die Wirtschaft pumpen, um damit Investitionen, Kreditvergabe signifikant zu verbessern. Analysten mutmaßen, dass die EZB zwar die Bilanzsumme ausweiten möchte, aber nicht unbedingt mehr Geld drucken, d. h. in Umlauf bringen will. Möglicherweise ist das Ziel, den direkten Kauf von Wertpapieren damit zu forcieren. Man zweifelt daran, dass diese Geldschwemme für Banken gedacht sei, um deren Refinanzierung zu verbessern. Unabhängig davon, ob diese Billion nun direkt den Banken zu Gute kommt oder die Europäische Zentralbank vermehrt Wertpapiere kauft, wird diese Maßnahme Effekte für den europäischen Geldmarkt zeitigen. Die Frage ist nur, welche?

EZB-Geldschwemme und Zinsentwicklung 2015

Angenommen dass durch diese Maßnahme die Geldmenge stark steigt, wird dies langfristige Effekte auf die Inflation haben. Beispiele aus Japan zeigen, dass aber kurzfristig mit keiner steigenden Inflation zu rechnen ist. Als die Geldschleusen in Japan geöffnet wurden, kam es zu keinem plötzlichen Anstieg der Inflation; im Gegenteil: die Deflation setzte sich weiter fort. Erst in letzter Zeit konnte ein leichtes Drehen in Richtung Inflation fstgestellt werden. Bis der von der EZB gewünschte europäische Inflationswert auf über 2 Prozent steigen wird, kann es also noch dauern. Aber im Rahmen der Baufinanzierung und der Zinsentwicklung 2015 ist es für Immobilieninteressenten interessant, dass das Institut für Weltwirtschaft in Kiel davon ausgeht, dass durch diese Geldschwemme die Preise von Häusern – aber auch von Rohstoffen und Investitionsgütern – steigen werden.

Einflussfaktoren der europäischen Märkte auf die Zinsentwicklung 2015

Banken leiden immer noch an den Nachwehen der Wirtschaftskrise 2008, z. B. weil sie ”faule Kredite” weiterhin tragen, aber auch viele Unternehmen sind im Zuge dieser Krise noch hoch verschuldet, so dass diese für neue Kreditvergaben nicht in Betracht kommen. Erst wenn diese Probleme behoben sind, werden sich Zinsen und Inflation entsprechend drehen. Im Bereich der Baufinanzierung bedeutet dass, dass der Kunde zwar weiterhin mit günstigen Zinsen rechnen kann, aber er muss die Preisentwicklung bei Bauvorhaben besonders im Auge behalten, denn hier könnte ein kräftiger Anstieg die Folge des vermehrt in Umlauf gebrachten Geldes sein.

Zinsentwicklung 2015 und Euro-Wechselkurse

Eine Abwertung des Euros gegenüber des Dollars ist bereits im Gange und wird sich durch diese EZB-Maßnahme noch weiter fortsetzen. Das hat erst einmal keine großen Einflüsse auf den deutschen Verbraucher, es sei denn, er plant Reisen in oder Anschaffungen aus dem Dollarraum. Doch andererseits werden Importe aus dem Dollarraum erheblich teurer, was wiederum die Inflation beeinflusst und diese steigen lässt. Eine steigende Infaltionsrate hat dann aber auch Auswirkungen auf die Zinsen, so dass die Zinsentwicklung 2015 in der Baufinanzierung in Folge möglicherweise leicht steigen wird.

Zinsvergleich empfiehlt Immobilieninteressenten mit Blick auf die Zinsentwicklung 2015 mittelfristig zu handeln

Wir glauben, dass 2015 grundsätzlich ein gutes Jahr für die Baufinanzierung bleiben wird. Wer jetzt über einen Immobilienkauf und eine damit verbundene Baufinanzierung nachdenkt, der sollte langsam handeln, um weiterhin von der günstigen Zinsentwicklung 2015 profitieren zu können. Auch wenn es ein wenig wie Kaffeesatzleser anmutet, so ist aufgrund der historischen Erfahrungen davon auszugehen, dass sich der Baugeldzins in den nächsten Monaten seitwärts mit einer leichten Tendenz der Erhöhung bewegen wird. Im Gegensatz dazu werden aber die Kosten für den Hausbau steigen. Wenn man nun davon ausgeht, dass vom Kaufwunsch bis zur Realisierung des Kaufs oder eines Bauvorhabens im günstigen Fall 6 bis 9 Monate vergehen, sollte sich der Interessent bereits jetzt mit der Suche nach der geeigneten Immobilienvariante (Eigentumswohung, Hausbau oder Hauskauf) beschäftigen. Wer bis Mitte des Jahres sein Wunschobjekt gefunden hat, der kann mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit somit noch von der absolut günstigen Zinsentwicklung 2015 profitieren. Was im 2. Halbjahr 2015 auf dem geld- und Zinsmarkt passieren wird, das kann man aufgrund der Erfahrungen mit der jüngsten Finanzkrise und den aktuellen Szenarien, die von der EZB beeinflusst werden, nich wirklich einschätzen.