Baufinanzierung

Zinsvergleich: Forward-Darlehen im Zinstief sichern

22 Jan
Anbieter vergeichen, Zinsen vergleichen, Laufzeiten vergleichen – das spart Bares (Foto: R_K_B_by_GG-Berlin_pixelio.de)

Anbieter vergeichen, Zinsen vergleichen, Laufzeiten vergleichen – das spart Bares (Foto: R_K_B_by_GG-Berlin_pixelio.de)

Anbieter vergeichen, Zinsen vergleichen, Laufzeiten vergleichen – das spart Bares
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Die Frage ist berechtigt: Soll man sich heute im aktuellen Zinstief bereits mit einem Forward-Darlehen für die Anschlussfinanzierung beschäftigen, wenn diese erst in 3 Jahren fällig wird? Kosten die Aufschläge für eine so langfristig vorausschauende Zinsbindung nicht über die Maßen viel? Natürlich kann man heute überhaupt nicht einschätzen, wie der Zinssatz für eine Baufinanzierung im Jahr 2017 aussieht. Man kann höchstens in die Vergangenheit blicken, um Anhaltspunkte zu finden, wie sich die Zinsen in Zweiträumen von 3 bis 4 Jahren verhalten haben. In der jüngsten Vergangenheit, also im Rückblick auf die Bauzins-Entwicklung von Mitte 2011 bis heute, ist festzustellen, dass der Baugeld-Zins auf niedrigem Niveau verharrt und in dieser Zeit sogar das historische Zinstief erreicht hat. Wie relevant ist nun dieser kurzfristige Zinsvergleich?

Müssen Sie in der nächsten Zeit eine Anschlussfinanzierung Ihres derzeit laufenden Finanzierungsvertrags in Angriff nehmen, dann sollten Sie sich sowieso darum kümmern. Aber was ist, wenn Ihr bestehender Vertrag erst in 2,3 oder vier Jahren ausläuft? Heute bieten Banken ein Forward-Darlehen bis sage und schreibe 60 Monate im Voraus an. Das bringt aus heutiger Sicht zwar jede Menge Sicherheit, aber diese Sicherheit kostet. Als Faustregel gilt: Je länger die Vorlaufzeit, umso höher der Zinsaufschlag. Derzeit rechnet – mit Blick auf die nächsten 12 Monate – kaum ein Experte mit einer massiven Änderung des Leitzinses durch die Notenbank (der Leitzins ist ein wichtiger Indikator für die Entwicklung der Baugeldzinsen). Aber die Tatsache, dass die Zinsen nun schon seit Jahren – und damit solange wie noch nie in der Zinshistorie – auf Niedrigniveau verharren, sollte zu Denken geben.

Flappsig ausgedrückt, ist aber die eigene Lebensituation das größte Risiko, wenn man über Forward-Darlehen mit langfristiger Vorlaufzeit nachdenkt. Wird eine Anschlussfinanzierung etwa erst in 4 Jahren spruchreif, dann kann in dieser Zeitspanne auf privater Seite viel passieren. Zum Beispiel wird ein beruflicher Standortwechsel und ein damit verbundener Verkauf der finanzierten Immobilieeine Forward-Finanzierung nicht mehr nötig machen. Es ist also immer eine Frage des individuell planbaren Horizonts, der in die Überlegung mit enfließen sollte.

Natürlich spielt auch die Dauer der angestrebten Anschlussfinanzierung eine Rolle. Forward-Darlehen mit 10 jähriger Zinsbindung sind grundsätzlich günstiger wie solche mit 15 jähriger Bindung. Längerfristige sind ein paar Prozentpunkte teuerer; zusätzlich spielt natürlich auch die angesprochene Vorlaufzeit eine Rolle. Ein Forward-Darlehen mit 10 jähriger Bindung und 12 Monaten Vorlaufzeit gibt es derzeit bereits um 2,6 % Effektivzins (günstige Annahme von 60% Beleihung), eines mit 36 Monaten Vorlaufzeit für ca. 3,8% (bei identer Annahme). Bedenkt man nun, dass 2010 eine Baufinanzierung über 10 Jahre zwischen 4,3 – 4,5% zu haben war, dann wäre ein heutiger Abschluss für einen Kredit, der erst in 3 Jahren greift, ein gutes Geschäft.

An diesen Beispielen sieht man, dass es sehr wohl Sinn macht, einen Zinsvergleich zwischen verschiedenen Modellen und Laufzeiten anzustellen; am besten in Zusammenarbeit mit einem Baufinanzierungsanbieter, der Ihnen die entsprechenden und aktuellen Zinssätze recherchieren und zudem gemeinsam mit Ihnen die Frage beantworten kann, welche Vorlaufzeit für Ihre individuelle Lebenssituation die beste ist. Deswegen unser Rat: Jetzt schon Zinsen für Forward-Finanzierungen vergleichen, auch wenn diese erst in 3 Jahren spruchreif werden sollte, denn gut informiert hilft gutes Geld zu sparen.