Baufinanzierung

Immobilienkauf: Rechnen Sie mit diesen Kosten

Wer eine Eigentumswohnung oder ein Haus kaufen möchte, sollte von Anfang auch mit den Nebenkosten beim Immobilienkauf rechnen, die neben dem reinen Kaufpreis anfallen werden. Alleine schon deswegen wichtig, weil diese über den Baufinanzierungskredit nicht mitfinanziert werden können, sondern am besten mit Eigenmitteln bestritten werden sollten. Neben Notargebühren geht es dabei insbesondere um Maklerprovisionen und Grunderwerbssteuer, die nicht nur von Bundesland zu Bundesland variieren, sondern die zudem kürzlich angepasst wurden. Hier sollte man im Vorfeld gut informiert sein, bevor man sich um ein detailliertes Baufinanzierungskonzept kümmert. Inzwischen rechnet man in den „günstigen” Bundeländern mit 9 Prozent, in den teuren sogar mit 15 Prozent des Kaufpreises, die damit noch ”on top” kommen. Nicht selten braucht der Erwerber inzwischen sein gesamtes zur Verfügung stehendes Eigenkapital, um diese „Nebenkosten” bedienen zu können. Das bedeutet dann wiederum, dass eine 100 Prozent Baufinanzierung nötig wird, dei dann auch höhere Zinsen kostet wie z. B. eine 70 Prozent-Beleihung. Damit sollten Sie rechnen:

Grunderwerbsteuer

Viele Bundesländer haben in der Vergangenheit die Grunderwerbsteuer signifikant erhöht oder planen dies in Zukunft. Nur Bayern und Sachsen haben derzeit keine Erhöhungen geplant. Bisher gab es einen einheitlichen bundesdeutschen Steuersatz von 3,5 Prozent.  Inzwischen dürfen die Bundesländer diesen Satz selbst festlegen.Damit müssen Sie nun rechnen: 10 Länder haben die Grunderwerbsteuer auf 5 % des Kaufpreises erhöht, eines auf 5,5 % und drei auf 4,5 %. Schleswig-Holstein plant, den Satz auf 6,5 % anzuheben.

Notar- und Grundbuch-Kosten

In diesem Jahr wurde auch kräftig an dieser Kostenschraube gedreht: Auch hier gelten je nach Bundesland unterschiedliche Sätze. Die medien berichten von Steigerungen über 70 Prozent. Eine Stichpunkt-Recherche ergab, dass diese im Regelfall zwar nicht so drastisch ausfallen, aber mit einer Erhöhung von ca. 20 Prozent.

Maklergebühren

Die gestetzlich festgesetzten Maklerprovisionen fallen in den einzelnen Bundesländern ebenso unterschiedlich aus. Auch gibt es Unterschiede, wenn der Käufer oder der Verkäufer die Provisionen zur Hälte zahlen bzw. wenn die Käufer die Provision alleine tragen müssen. So verlangt Berlin und Brandenburg eine Provision von 7,14 Prozent alleine vom Käufer. Auch in Hamburg muss der Käufer die angefallenen 6,25 Prozent aus der eigenen Tasche bezahlen. Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und Hessen verlangen vom Käufer 5,95 Prozent, vom Verkäufer zudem 2,38 Prozent vom Kaufpreis. in Bayern, Baden-Württemberg, Nodrhein-Westfalen, Saarland, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Sachsen und Schleswig-Holstein wird der Höchstsatz von 7,14 Prozent zwischen Käufer und Verkäufer geteilt.

Unsere Empfehlung vor dem Immobilienkauf

Nehmen Sie sich die Zeit, um die gesamten Nebenkosten beim Immobilienkauf zu eruieren, bevor Sie sich in allen Fragen rund um die Baufinanzierung beraten lassen. Sie sollten sich vor allem darüber Klarheit verschaffen, ob Sie neben diesen Nebenkosten auch noch genügend Eigenmittel zur Verfügung haben, um einen ca. 25 prozentigen Eigenanteil beim Kauf stemmen können und somit ca. 75 Prozent des Kaufpreises via Baufinanzierung aufnehmen, denn dann winken die günstigen Zinssätze. Natürlich sind weiterhin 100% Finanzierungen möglich – die kosten dann aber entsprechend mehr und machen vor allem nur dann Sinn, wenn Sie dabei nicht komplett an Ihr finanzielles Limit gehen.

Natürlich können Sie diese Eckpunkte – also auch die Nebenkosten beim Immobilienkauf – mit Baufinanzierungsexperten besprechen und planen. Ist ist aber trotzdem hilfreich, wenn Sie im Vorfeld die Leitplanken Ihrer Möglichkeiten grob definiert haben. So kommen Sie schneller ans Ziel einer seriösen, zukunftssicheren und tragbaren Baufinanzierung.