Baufinanzierung

Was leistet die Europäische Zentralbank?

Wie Verbraucher von den Entscheidungen der EZB profitieren.
Die Europäische Zentralbank (EZB) wurde 1998 im Rahmen der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion gegründet – sie überwacht das Bankensystem und sorgt für eine sinnvolle Regulierung der volkswirtschaftlichen Geldmenge. Nach der Einführung des Euros mussten Grundvoraussetzungen für eine gemeinsame, funktionierende Geld- und Währungspolitik geschaffen werden.

Die Europäische Zentralbank kümmet sich um Preisstabilität

Eine ganz besonders wichtige Aufgabe ist die Erhaltung der Preisniveau-Stabilität: größere Schwankungen und Unregelmäßigkeiten müssen verhindert oder zumindest vermindert werden. Außerdem ist die Europäische Zentralbank für die Entwicklung einer gemäßigten Konjunktur zuständig – denn nur so wird eine mögliche Rezession konsequent vermieden.

Die Europäische Zentralbank und der Leitzins

Das wichtigste Werkzeug hierfür ist der Leitzins: mit dessen Senkung oder Erhöhung wird direkter Einfluss auf die Wirtschaft, auf die Inflation und auf die konjunkturelle Entwicklung genommen. Die Wirtschaftpolitik der Europäischen Gemeinschaft wird gestärkt, die Balance zwischen einem dauerhaften Wachstum und einem hohen Beschäftigungsniveau gehalten.

Anfang April wurde in einer EZB-Zentralratssitzung beschlossen, dass die derzeitigen Leitzinssätze nach wie vor angemessen sind und deshalb nicht verändert werden. In der Presseinformation sagt die Europäische Zentralbank (die übrigens ihren Hauptsitz in Frankfurt hat): … auf Grundlage seiner regelmäßigen wirtschaftlichen und monetären Analyse hat der EZB-Rat beschlossen, die Leitzinsen der EZB unverändert zu belassen … Unter Berücksichtigung aller Informationen und Analysen … dürfte die Preisentwicklung über die geldpolitisch relevante Frist moderat bleiben. … Insgesamt rechnet der EZB-Rat mit einer moderaten Expansion der Wirtschaft des Eurogebiets im Jahr 2010 in einem von Unsicherheit geprägten Umfeld, wobei sich der Wachstumsverlauf aufgrund einer Reihe von Sonderfaktoren möglicherweise uneinheitlich gestaltet… Die Inflationserwartungen sind weiterhin fest auf einem Niveau verankert, das mit dem Ziel des EZB-Rats im Einklang steht, die Preissteigerung mittelfristig unter, aber nahe 2 % zu halten. …

Nach diesen Aussagen der EZB ist also auch 2010 keine Leitzinserhöhung in Sicht. Doch genau das macht den Banker immer nervöser – schließlich müssen jetzt nicht nur die Nach- und Auswirkungen der Finanzkrise bekämpft werden, sondern zunehmend auch die „Nebenwirkungen“! Denn der gefährlichste Sekundäreffekt der Krise ist die zunehmende und drastische Verschuldung der öffentlichen Haushalte: Rettungsmaßnahmen, (zu) schnelle Lösungen und rasch geschnürte (und manchmal schlecht geknotete) Konjunkturpakete schaffen riesige Löcher in allen (europäischen und den Vereinigten) Staatskassen. Da liegt es nahe, dass Investoren höhere Aufschläge für die Anlage in Staatsanleihen verlangen! Die Konsequenzen einer solchen Situation zeigen sich am Beispiel Griechenlands. Die Kassen können sich die Zinsen nicht mehr leisten, andere Länder müssen einspringen. Deren schon leere Geldbeutel werden noch mehr belastet, es müssen Kredite aufgenommen werden und die stärkeren Länder werden zunehmend geschwächt.

Die Europäische Zentralbank und Ihre Baufinanzierung

Allerdings gilt auch hier der Spruch von der Medaille und ihren zwei Seiten: denn was Politikern schlaflose Nächte und graue Haare bereitet, ist für den Privatmann und die Privatfrau eine hervorragende Chance! Schließlich sind und bleiben die historisch tiefen Zinsen enorm attraktiv. Diese Zinssätze in Verbindung mit einem Volltilger-Darlehens sichert dem Verbraucher langfristig niedrige Raten – und auch das Risiko einer Prolongation (die Verlängerung eines aus der Zinsbindung kommenden Kredits, wobei nur die Zinsen neu angepasst werden) wird damit vermieden.

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