Immobilienkauf

Ferienhaus als Kapitalanlage? Was zu beachten ist

Ferienhaus als Kapitalanlage
12 Jul
Ein Ferienhaus als Kapitalanlage ist der Traum vieler Deutscher. (Foto: Rainer Sturm / pixelio.de)

Viele Deutsche träumen davon, einige haben sich den Traum schon längst erfüllt: Die eigenen vier Wände im bevorzugten Urlaubsdomizil. Doch verbringt man dort meist nicht wirklich viel Zeit im Jahr und so liegt es nahe, das eigene Ferienhaus als Kapitalanlage einzusetzen.

Sparzinsen im Keller – eine andere Kapitalanlage muss her

Auf die eigenen Sparanlagen gibt es ja bekanntlich schon lange keine attraktiven Zinsen mehr. Momentan setzen die Deutschen deswegen auf Immobilien, um ihr Kapital sinnvoll anzulegen. Das ist auch naheliegend, da Baufinanzierungen günstig und zu guten Konditionen erhaltbar sind. Die logische erste Wahl für eine Immobilie als Kapitalanlage ist dabei die klassische Mietwohnung. Es kommen regelmäßige Mieteinnahmen in die Kasse und decken so die Finanzierung. Mittlerweile zeichnet sich aber ein weiterer Trend ab: Die Deutschen investieren nicht mehr in eine Wohnung zum vermieten in der Nachbarschaft, sondern setzen vermehrt auf ein Ferienhaus als Kapitalanlage im bevorzugten Urlaubsort. Einige kaufen dabei gezielt nicht für sich, sondern suchen sich den lukrativsten Standort heraus um möglichst hohe Gewinne durch die Vermietung zu erhalten.

Ferienhaus als Kapitalanlage – der Standort ist entscheidend

Bei der Investition in ein Ferienhaus als Kapitalanlage sollte man sich nicht nur nach den eigenen Interessen leiten lassen. Nur weil man beispielsweise gerne auf Mallorca Urlaub macht, heißt es noch lange nicht, dass sich hier eine Immobilie auch finanziell rentiert. Wichtig: Vorher den Markt beobachten und die Entwicklung der Immobilienpreise studieren.

Aktuelle Vergleiche zeigen, dass der Wert von gut der Hälfte der Ferienhäuser und Ferienwohnungen in den letzten fünf Jahren gestiegen ist. Besonders in beliebten Urlaubsregionen wie der Ost- und Nordsee. Dabei ist die Ostsee eindeutig das begehrteste Ziel der Deutschen. Wer hier ein Ferienhaus als Kapitalanlage besitzt, kann sich glücklich schätzen. Der Run auf die passende Immobilie an der Ostsee ist so groß, dass teilweise schon vor der Fertigstellung das Haus noch in der Bauphase mit hohen Gewinnen weiterverkauft werden kann.

Nebenkosten und Sanierungskosten nicht unterschätzen

Baut man ein neues Ferienhaus als Kapitalanlage, so sind die primären Kosten recht überschaubar. Kauft man eine Bestandsimmobilie, so muss häufig richtig Geld in die Hand genommen werden, um diese auf den neuesten Stand der Technik zu bekommen. Ein zusätzlicher, konstanter Kostenfaktor ist die Vermietung an sich. Die wenigsten können oder wollen sich um die Vermietung einer Ferienwohnung kümmern, schließlich ist das ein viel größerer Aufwand, als die Vermietung einer normalen Immobilie. Der Wechsel der Mieter findet im Extremfall im Wochenrhythmus statt. Dazwischen muss nach dem Rechten gesehen und eventuelle Reparaturen schnell erledigt werden. Die Lösung: Man beauftragt eine Agentur mit der Vermietung und der Instandhaltung. Diese verlangen aber mindestens 18% der Mieteinnahmen. Das sollte jeder Interessent für die Finanzierung für sein Ferienhaus als Kapitalanlage mit einberechnen.

Ein Ferienhaus als Kapitalanlage bringt viele Risiken mit sich

In der derzeitigen Lage ist ein Ferienhaus als Kapitalanlage ein lukrativ wirkendes Geschäftsmodell. Dennoch ist Vorsicht geboten. Interessenten sollten sich intensiv informieren und den Markt studieren:

  • Werden gerade zu viele Ferienappartements in der Umgebung gebaut und könnte das Angebot dadurch zu groß werden?
  • Wie sieht es mit der Nebensaison aus, sind eventuelle Mieteinbussen gedeckt?
  • Wie hoch sind die Folgekosten für Immobilien in der Region?

Gerade das Thema Nebensaison sollte gut bedacht werden. Verkäufer erklären den Interessenten häufig, 120 Tage Vermietung im Jahr würde in der richtigen Lage ausreichen, um alle Kosten zu decken. Dies ist aber eher unrealistisch. Man sollte schon gut über 200 Tage anpeilen. Wichtig ist auch, wer ein Ferienhaus als Kapitalanlage nutzen will, sollte davon absehen, es gerade in der Hauptsaison selbst zu nutzen. 14 Tage oder mehr Mietausfall in der Hauptsaison wegen Eigennutzung können in der Kostenkalkulation fatal sein, vor allem, wenn dies jährlich vorkommt.

Auffallen um jeden Preis

Für ein Ferienhaus als Kapitalanlage gilt in erster Linie: Lage, Lage, Lage. Eine Immobilie am falschen Platz muss dann schon anderweitig Punkten und sich von der Masse absetzen: Gerade Ostsee Besucher sind häufig einen hohen Standard gewohnt und wollen diesen auch im Urlaub beibehalten. Die Einrichtung muss stimmig und hochwertig sein. Ohne WLAN braucht man gar nicht erst anfangen und eine Sauna und/oder ein Whirlpool kann nur von Vorteil sein. Die richtige Agentur ist für eine ordentliche Bewerbung der Immobilie ausschlaggebend. Dennoch sollte sich der Käufer im Klaren darüber sein, dass er seine Immobilie regelmäßig selbst kontrolliert und dach dem Rechten sieht.

 

Interessenten für ein Ferienhaus als Kapitalanlage sollten sich folgende Fragen stellen:

  • Investiert man für sich selbst, oder soll der Kapitalertrag vorrangig sein?
  • Marktanalyse: Wo ist der richtige Standort?
  • Ist eine möglichst hohe Auslastung erreichbar?
  • Kostenkalkulation: Wo sind versteckte Nebenkosten? Wie hoch sind die Folgekosten?
  • Ist eine regelmäßige Kontrolle der Immobilie möglich?
  • Wie sind die Bauvorschriften im Ort? (Gerade im Ausland wichtig zu wissen)
  • Ganz wichtig: Ist ein Ferienhaus als Kapitalanlage den Mehrauffwand im Vergleich zu einer normalen Immobilie auf Dauer wert?

Der Internet-Ferienhausvermieter Fewo-direkt und der Makler Engel & Völkers haben eine aktuelle Studie veröffentlicht, in der jeder Interessent genaue Zahlen und Fakten erhält. Wer also ein Ferienhaus als Kapitalanlage in Erwägung zieht, sollte sich diese Statistik einmal näher betrachten.