Baufinanzierung

Steigende Inflationsgefahr?

Schuldenkrisen in Europa und den USA, Inflationsanzeichen in China, politische Unsicherheiten im arabischen Raum, der Goldpreis steigt und steigt – da kann einem schon ein wenig mulmig werden, insbesondere wenn man dabei an das eigene Vermögen und die daraus resultierenden Zukunftsaussichten denkt und zudem eine vermeintliche Inflationsgefahr im Nacken spürt? Gerade wenn man selbst kein Finanzexperte ist, können die vielen Meinungen, die man dazu in einschlägigen Magazinen, Tageszeitungen und im Internet liest, sehr verwirrend wirken. Zinsvergleich hat einige wesentliche Meinungen zusammengestellt, um einen kleinen Überblick über den derzeitigen Stand der Diskussion und der daraus resultierenden Prognosen zu geben.

Banken meinen, dass keine große Inflationsgefahr besteht

Die HSBC-Bank schreibt in ihrem Blog, dass sich derzeit keine schnelle Entspannung abzeichnet: „Insgesamt fielen die Daten ungünstiger aus als gedacht: Im Juli zog der Verbraucherpreisindex in Deutschland auf Basis der Schnellschätzung um 0,4 % im Monatsvergleich an. Damit betrug die Jahresrate wie auch schon im April 2,4 %. Bei dem für die europäischen Zwecke berechneten deutschen HVPI betrug das Monatsplus 0,5 %. Mit der Jahresrate von 2,6 % wurde der bisherige Jahreshöchststand von 2,7 % im April noch leicht unterschritten”. Es zeige sich deutlich, dass Tagesgeld-Konten und auch Anleihen keinen ausreichenden Inflationsschutz bieten. Monero – ein Expertenportal für Geldangelegenheiten — empfiehlt folgende Maßnahmen gegen eine zu erwartende Inflation: „Eine Investition in Immobilien zahlt sich aus. In erster Linie von den Bankberatern empfohlen, um Altersarmut zu vermeiden, besitzen Immobilien einen weiteren Vorteil: Sie sind Sachwerte und können auch längere Inflationsphasen wertmäßig überdauern. Wenn ein Haus vor einer beginnenden Inflationsphase ein sechsfaches Jahresgehalt kostet, wird es auch drei Jahre nach dem Ende der Inflationsphase ungefähr so viel kosten”. Dies ist auch eine Strategie gegen eine Inflationsgefahr, die vielleicht nicht in nächster Zeit aber irgendwann in Zukunft auf die Verbraucher zukommen wird. Monero weist zudem darauf hin, dass Besitzer von Lebensversicherungen, Rentenansprüche, sowie Bargeld-und Anleihen-Besitzer sehr viel verlieren werden. Neben Immobilien werden zudem Aktien, Edelmetalle und Rohstoff-Fonds empfohlen (Quelle: Monero.de). Einige Experten befürchten wegen des kräftigen Aufschwungs in Deutschland künftig noch schneller steigende Preise und damit eine steigende Inflationsgefahr. „Die Inflationsrate wird spätestens nach der Sommerpause einen neuen Anlauf in Richtung drei Prozent machen“, sagte der Deutschland-Chefvolkswirt von UniCredit, Andreas Rees. „Die Unternehmen nutzen mehr und mehr die Möglichkeit, gestiegene Kosten zunehmend auf ihre Kunden zu überwälzen.“

Auch wenn manche Experten warnen – wir halten die Inflationsgefahr derzeit für gering

Vermögensverwalter und Fondsmanager Jens Ehrhardt sieht die derzeitige Situation in einem Interview der FocusMoney differenziertund antwortet auf die Frage, wie es am Börsenmarkt weitergeht, folgendermaßen: „Ich hoffe,  dass … das vierte Quartal (2011, Anm.) noch einiges herausholt. Bis dahin könnte ich mir vorstellen, dass die Konjunktur in den USA noch schlechter läuft als erwartet, in Europa ein paar Eintrübungen kommen und die Notenbanken und die Regierungen wieder Gas geben müssen. Bis dahin … könnten wir eine Durststrecke durchmachen.” Er plädiert dafür, nicht der allgemeinen Panikmache zu verfallen und mit ruhiger Hand die eigenen Finanzen zu organisieren. Auch er empfiehlt Edelmetall (insbesondere Gold) und prognostiziert, dass der Goldpreis trotz derzeitigem historischen Hoch in 5 Jahren noch höher stehen wird. Daneben setzt er aber auch auf den Ausbau seines Immobilien-Portfolios: „Das ist das erste mal, dass wir ein eigenes Haus (das Unternehmen, Anm.) besitzen …. Aber ein paar Sachwerte, gerade Immobilien in München, sind sicher eine gute Anlage. (Das ganze Interview finden Sie in FocusMoney, Nr. 31 vom 27. Juli 2011). Mit dieser Strategie habe man die Inflationsgefahr am besten im Griff.

Nicht überstürzt handeln – die Inflationsgefahr ist noch weit weg

Summa summarium: Trotz der vielen Empfehlungen, finanzpolitischen Kommentaren und divergierenden Expertenmeinungen erscheint die Empfehlung der „ruhigen Hand ” sehr zielführend:Ein Großteil der Deutschen lebt heute in relativem Wohlstand und ist durch ein eng geknüpftes soziales Netz gesichert. Bei der eigenen Vermögensstrategie zählt neben rationellen Überlegungen immer auch der Aspekt des „Wohlfühlens”. Die Entscheidung, ob Sie in Gold, Rohstoff-Fonds, Aktien oder Sachwerte investieren, ist immer auch eine Entscheidung der persönlichen Präferenzen. Die Experten der ACCEDO AG stellen jedenfalls fest, dass die Nachfrage nach Immobilienfinanzierung im Steigen begriffen ist. Kein Wunder, denn die aktuellen Zinssätze sind sehr niedrig, ein Zinsbindung über 20 oder mehr Jahre lukrativ und mit Blick auf die Inflationsgefahr zudem zukunftssicher. Besonders dann, wenn man Immobilien in Groß- und mittelgroßen Städten in guter Lage finanziert – hier gehen Experten trotz aller Inflationsdiskussion von entsprechenden Wertzuwächsen im nächsten Jahrzehnt aus.